Versteckte Gentechnik in Schweinefleisch

Greenpeace hat das Angebot an Schweinefleisch in neun heimischen Supermärkten unter die Lupe genommen. Informationen über Tierhaltung und Inhalt der Produkte seien oft uneinheitlich und somit verwirrend für die Käufer und Käuferinnen, so Greenpeace.

„Niemand will Gentechnik auf dem Teller, und niemand möchte, dass das Schwein leidet“, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace-Österreich. Auf den Packungen stehe aber leider oft nicht, wie das Schwein gehalten werde oder womit es gefüttert wurde.

Schweine beim Fressen

APA/dpa/Patrick Pleul

Schweine werden oft mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert

Neun Produkte im Markencheck

Im Greenpeace-Check wurden neun österreichische Supermärkte auf ihre Schweinefleisch-Markenprodukte getestet. Unter anderem die Marken „Fairhof“ bei Hofer, „Merkur Fair zum Tier“, bei MPreis swie das Produkt „Hütthalers Hofkultur“, bei den Supermarktketten Spar und Interspar.

Die Kennzeichnung der Verpackung stand dabei im Fokus von Greenpeace. Bei den meisten Produkten habe es keinen Vermerk hinsichtlich Tierhaltung und Produktinhalten gegeben, so Theissing-Matei.

Sieger beim Schweinefleisch-Test ist Hofer mit dem „Fairhof“-Programm und einer guten Bewertung bei Transparenz.

Tiere mit gentechnisch verändertem Futtermittel gefüttert

In den meisten Schweinetrögen lande gentechnisch verändertes Soja aus Übersee, das häufig auf gerodeten Regenwaldflächen angebaut werde, so Greenpeace. Am Produkt müsse der Einsatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln allerdings nicht gekennzeichnet werden, kritisiert die Umweltorganisation.

Auf dem Großteil der Produkte sei nicht gekennzeichnet, wie die Tiere gefüttert würden. Wer derzeit konventionell hergestelltes Schweinefleisch kaufe, müsse also davon ausgehen, dass das Tier mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert wurde. Die Haltungsbedingungen von Schweinen müssten daher besser gekennzeichnet werden, fordert Greenpeace.

Abgepacktes Schweinefleisch

Astrid Schwab

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Umweltschutzorganisation fordert einheitliche Kennzeichnung von Fleisch

Erfreulich sei, dass sechs der neun getesteten Supermärkte Projekte zur Verbesserung der Tierhaltung hätten, die in mehreren Bereichen über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinausgehen würden.

Die Standards der Projekte seien allerdings unterschiedlich streng, die Informationen auf den Verpackungen uneinheitlich und für die Konsumenten und Konsumentinnen oft verwirrend, so Greenpeace.

Zudem kritisiert die Organisation, dass auch das rot-weiß-rote AMA-Gütesiegel Gentech-Futter erlaubt. Produkte mit dem Siegel „Ohne Gentechnik“, „Donausoja“ sowie alle Bio-Produkte seien hingegen gentechnikfrei.

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