Test: Apples billigeres iPhone XR schlägt teureres XS

Die deutsche Stiftung Warentest hat die aktuellen iPhone-Modelle auf den Prüfstand gestellt. Dabei zeigte sich, dass das „billigste“ Gerät in der aktuellen Modellpalette – das iPhone XR –die beste Wahl ist. Nicht nur als robustestes iPhone im Falltest, auch mit seiner Performance im Alltag und dem Preis schlage es die teureren iPhone-Flaggschiffe der XS-Serie, so die Tester.

Smartphones müssen Stürze aushalten können. Dies überprüft die Stiftung Warentest regelmäßig mit Falltests aus 80 Zentimetern Höhe. Dabei müssen Geräte üblicherweise 100 Stürze weitestgehend unbeschadet überstehen, um nicht abgewertet zu werden. Abgesehen von kleinen Kratzern oder leichten Dellen haben die meisten Geräte in den vergangenen Jahren den Test ohne nennenswerte Schäden absolviert, so die Tester.

Günstiger und stabiler

Die teuren XS-iPhones (das XS und das größere XS Max) gehören nicht dazu. Sie erlitten Schäden am Display, Risse auf der Rückseite und Kameradefekte. Jede Unachtsamkeit könne in einem teuren Totalschaden enden, warnen die Tester. Das günstigere iPhone XR zeigte sich deutlich robuster und ging nicht kaputt.

Iphone XS, XR und XS Max

Richard Drew

Das iPhone XS, das iPhone XR (Mitte) und das iPhone XS Max

Bestes Preis-Leistungsverhältnis

Auch sonst raten die Tester von den teuren XS-Flaggschiffen ab. Das iPhone XR sei zwar weniger üppig ausgestattet (kein OLED-Display, keine 3D-Touch-Funktion, weniger Arbeitsspeicher, keine Doppelkamera) und damit etwas leistungsschwächer, im Alltag sei dies aber nicht spürbar, so Stiftung Warentest. Zudem kostet es im Unterschied zu den über 1.000 Euro teuren XS-Modellen mit 850 Euro etwas weniger.

Die wenigen auffälligen Defizite des XR sind laut den Testern die gleichen wie auch bei den den XS-Modellen. Der Empfang in schwachen Netzen sei relativ schlecht und die Sprachqualität beim Telefonieren halte sich in Grenzen.

Teures Zubehör

Wie bei iPhones üblich, gibt es keinen Steckplatz für microSD-Karten und auch der Klinkenanschluss für Kopfhörer fehlt und kann nur über einen Adapter nachgerüstet werden, der bei Apple zehn Euro kostet. Draufzahlen muss auch, wer die recht langen Ladezeiten der iPhones verkürzen will: Mit dem im Lieferumfang enthaltenen Netzteil dauert das Laden laut Stiftung Warentest satte 3,5 Stunden. Schneller geht es mit Schnellade-Netzteilen – die bietet Apple ab 25 Euro aufwärts an.

Vorjahresmodelle mit besserem Empfang

Wer nicht unbedingt das neueste Modell sein Eigen nennen muss, finde in den Vorjahresmodellen eine gute Alternative, so Stiftung Warentest.

Die Modelle iPhone 8 (ab 640 Euro) und iPhone 8 Plus (ab 740 Euro) kosten weniger als die drei aktuellen Apple-Handys und seien ähnlich stabil wie das XR. Auch wenn Kamera und Akku etwas schwächer seien, beim Telefonieren sei dafür der Empfang deutlich stärker - auch auf dem Land oder im Zug, so das Fazit der Tester.

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