Greenpeace untersucht Sackerlreduktion in Supermärkten
Im sogenannten „Sackerl-Test“ beurteilt Greenpeace dabei drei Bereiche: Maßnahmen und Pläne zur Reduktion des PLastiksackerlverbrauchs, das Angebot an Mehrweg-Taschen und Alternativen zum dünnen Gratis-Wegwerfsackerl beim Obst- und Gemüseregal. Die getesteten Supermärkte waren: MPreis, Hofer, Interspar, Spar, Merkur, Lidl, Billa, Penny und Unimarkt.
Mehrwegtaschen die beste Lösung
Die so genannten Knotenbeutel aus Plastik, das „Obst- und Gemeüse-Sackerl“, machen laut Greenpeace den Großteil der Sackerl im Supermarkt aus. Neun von zehn dieser Sackerl werden nur ein einziges Mal – und zwar für rund 25 Minuten – benutzt, bevor sie im Müll landen.
Doch auch andere Materialien wie Papier und Bio-Kunststoff stellen laut den Umweltschützern nur eine Verschiebung des Problems dar und keine Lösung. Die beste Lösung seien Mehrwegtaschen, die der Konsument immer dabei hat (etwa Stofftaschen und Körbe) oder gegebenenfalls im Geschäft kaufen kann.
Mitja Kobal/Greenpeace
Die „guten“ Supermärkte
Bei der aktuellen Untersuchtung schnitt der Tiroler Supermarkt MPreis mit der Note „Gut“ (66 Prozent) am besten ab. MPreis hat angekündigt, bald ganz auf Gratis-Wegwerfsackerl für Obst und Gemüse zu verzichten.
Knapp dahinter mit 63 Prozent liegen Hofer und Interspar gleichauf. Bei Hofer ist eine wiederverwendbare Tragetasche aus Bio-Folie (Zuckerrohr, gentechnikfrei, ohne fossile Anteile, kompostierbar) erhältlich, sowie eine Variante aus PET-Recycling-Material und eine aus PP (Polypropylen). Auch eine faltbare Stoff-Tasche (aus Polyethylen) wird angeboten. Interspar arbeitet speziell im Obst und Gemüse-Bereich an einer Verpackungsreduktion und testet in ausgewählten Filialen, Obst und Gemüse ausschließlich offen anzubieten.
Mitja Kobal/Greenpeace
41 Tonnen Plastik pro Jahr in der Donau
Der hohe Verbrauch und die kurze Nutzung von Plastiktragetaschen stellen eine Belastung für unsere Umwelt dar. Sie werden unter hohem Energieaufwand und Verbrauch von Erdöl hergestellt. Sie verrotten nicht und können in den Gewässern viele Generationen überdauern. Müll im Meer und an den Küsten schadet zudemhunderten von Tierarten.
Etwa zehn Millionen Tonnen Müll landen jährlich im Meer, so Greenpeace. Der Großteil davon sei Plastik. 80 Prozent des Kunststoffmülls im Meer wird über Flüsse ins Meer gespült – auch aus Österreich (41 Tonnen Plastik pro Jahr in der Donau).
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Publiziert am 04.10.2018