Greenpeace untersucht Sackerlreduktion in Supermärkten

790 Millionen Plastiksackerln werden in Österreich pro Jahr ausgegeben – das sind rund 1.600 Sackerln pro Minute. Die Handelsketten haben sich bereits 2016 freiwillig verpflichteten, Maßnahmen gegen den damit verbundenen Müllberg zu ergreifen. Greenpeace hat nun untersucht, was Supermärkte unternehmen, um den Verbrauch von Einweg-Sackerln zu verringern.

Im sogenannten „Sackerl-Test“ beurteilt Greenpeace dabei drei Bereiche: Maßnahmen und Pläne zur Reduktion des PLastiksackerlverbrauchs, das Angebot an Mehrweg-Taschen und Alternativen zum dünnen Gratis-Wegwerfsackerl beim Obst- und Gemüseregal. Die getesteten Supermärkte waren: MPreis, Hofer, Interspar, Spar, Merkur, Lidl, Billa, Penny und Unimarkt.

Mehrwegtaschen die beste Lösung

Die so genannten Knotenbeutel aus Plastik, das „Obst- und Gemeüse-Sackerl“, machen laut Greenpeace den Großteil der Sackerl im Supermarkt aus. Neun von zehn dieser Sackerl werden nur ein einziges Mal – und zwar für rund 25 Minuten – benutzt, bevor sie im Müll landen.

Doch auch andere Materialien wie Papier und Bio-Kunststoff stellen laut den Umweltschützern nur eine Verschiebung des Problems dar und keine Lösung. Die beste Lösung seien Mehrwegtaschen, die der Konsument immer dabei hat (etwa Stofftaschen und Körbe) oder gegebenenfalls im Geschäft kaufen kann.

Verschiedene Tragetaschen

Mitja Kobal/Greenpeace

Untersucht wurde, welche Alternativen die Supermärkte ihren Kunden bieten

Die „guten“ Supermärkte

Bei der aktuellen Untersuchtung schnitt der Tiroler Supermarkt MPreis mit der Note „Gut“ (66 Prozent) am besten ab. MPreis hat angekündigt, bald ganz auf Gratis-Wegwerfsackerl für Obst und Gemüse zu verzichten.

Knapp dahinter mit 63 Prozent liegen Hofer und Interspar gleichauf. Bei Hofer ist eine wiederverwendbare Tragetasche aus Bio-Folie (Zuckerrohr, gentechnikfrei, ohne fossile Anteile, kompostierbar) erhältlich, sowie eine Variante aus PET-Recycling-Material und eine aus PP (Polypropylen). Auch eine faltbare Stoff-Tasche (aus Polyethylen) wird angeboten. Interspar arbeitet speziell im Obst und Gemüse-Bereich an einer Verpackungsreduktion und testet in ausgewählten Filialen, Obst und Gemüse ausschließlich offen anzubieten.

Ein waschbares Netz für Obst- und Gemüse

Mitja Kobal/Greenpeace

In Kürze liegen in allen Supermärkten Alternativen zum Obst- und Gemüsesackerl

41 Tonnen Plastik pro Jahr in der Donau

Der hohe Verbrauch und die kurze Nutzung von Plastiktragetaschen stellen eine Belastung für unsere Umwelt dar. Sie werden unter hohem Energieaufwand und Verbrauch von Erdöl hergestellt. Sie verrotten nicht und können in den Gewässern viele Generationen überdauern. Müll im Meer und an den Küsten schadet zudemhunderten von Tierarten.

Etwa zehn Millionen Tonnen Müll landen jährlich im Meer, so Greenpeace. Der Großteil davon sei Plastik. 80 Prozent des Kunststoffmülls im Meer wird über Flüsse ins Meer gespült – auch aus Österreich (41 Tonnen Plastik pro Jahr in der Donau).

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