Gute Filterkaffeemaschinen müssen nicht teuer sein

Filterkaffee ist wieder angesagt, Kaffeehäuser bieten ihn zunehmend als Alternative zum Espresso an. Auch die klassischen Filterkaffeemaschinen erfreuen sich wieder wachsender Beliebtheit. Gute Geräte für das Aufbrühen von Kaffee müssen nicht teuer sein. Das ergab ein Test in der Zeitschrift „Konsument“.

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Filterkaffee erlebt ein Comeback - unter der Bezeichnung „Pour Over“ kehrt der mit Hand in einer Papiertüte aufgegossene feingemahlene Kaffee zurück an heimische Kaffeehaustische. Wer es bequemer haben will, verwendet eine Maschine für den selbst gebrühten Filterkaffee. Die deutsche Stiftung Warentest hat elf solcher Geräte getestet.

Testsieger kommt von Melitta

Von den elf getesteten Filterkaffeemaschinen schnitten zehn mit einem „Gut“ ab, ein „Sehr gut“ war nicht dabei. Die billigste Maschine im Test - Clatronic (28 Euro) - erreichte ein "Durchschnittlich. Testsieger war die Melitta Look Therm. Sie hat eine Thermoskanne zum Warmhalten des Kaffees, kostet 60 Euro und war damit eine der günstigsten Maschinen im Test.

Filterkaffeemaschine Melitta Look Therm

Melitta

Testsieger Melitta Look Therm

Knapp dahinter lag das teuerste Modell, das ebenfalls von Melitta kommt: Die Aroma Fresh mit Glaskanne und Mahlwerk zum Preis von 170 Euro. Gleichauf damit war die Filterkaffeemaschine StyLine von Bosch, die 130 Euro kostet. Vier Modelle arbeiten mit Thermoskanne – nach zwei Stunden war der Kaffee allerdings nur noch lauwarm. Mit Warmhalteplatte hielt der Kaffee 30 bis 40 Minuten warm.

Philips punktet mit bestem Geschmack

Ein wichtiger Aspekt im Test war, wie effektiv die Maschine die Inhaltsstoffe mit dem heißen Wasser aus dem Kaffeemehl herauslösen kann. Am besten schnitt hier das Gerät Philips Cafe Gourmet zum Preis von 130 Euro ab. Bei dieser Maschine wurde das gesamte Wasser aufgekocht und dann kontinuierlich auf den Kaffee geleert. Die anderen Geräten gaben das Wasser hingegen schwallweise ab. Das klingt so, als ob die Maschine „röcheln“ würde.

Zwei Geräte waren mit einem integrierten Mahlwerk ausgestattet. Je gröber der Kaffee gemahlen wird, desto schneller rinnt das Wasser durch, der Kaffee wird schwächer. Drei Maschinen verfügten über einen Aromaschalter: Damit läuft das Wasser langsamer durch und der Kaffee soll stärker schmecken.

Combeback des handgebrühten Filterkaffees

„Für einen runden Geschmack sollte man den Kaffee beim Aufbrühen kurz quellen lassen“, so Karin Baumgarten von der Zeitschrift „Konsument“ des Vereins für Konsumenteninformation (VKI). Sie empfiehlt, die Filterkaffeemaschine nach dem ersten Wasserschwall kurz aus- und nach 30 Sekunden wieder einschalten. Dadurch würden die Inhaltsstoffe besser gelöst.

Ein Mann gießt aus einer Glaskanne Filterkaffee in eine Tasse

Getty Images/Jamie Grill

Drei Tassen Kaffee pro Tag wird im Durchschnitt getrunken

Von Hand gefilterten Kaffee bieten immer mehr Kaffeebars und Spezialitätenlokale an. „In der J. Hornig Kaffeebar in Wien-Neubau wird Filterkaffee ohne Schnickschnak gemacht“, so Geschäftsführer Johannes Hornig. Hier gehe es um den reinen Geschmack der Bohne und die Röstung. Er empfiehlt eher heller gerösteten Kaffee für die Filtermaschine. Damit ließe sich ein bitterer Geschmack vermeiden.

Das Aroma kommt für den Kaffeeliebhaber bei frisch gemahlenem Kaffee am besten zur Geltung. Wie viel gemahlener Kaffee verwendet wird, sei Geschmackssache. 60-70 Gramm pro Liter, empfiehlt Hornig. Wer exakt sein will, misst mit der Waage oder dem Kaffeelot. Wer das lockerer sieht: Ein Teelöffel für die kleine Tasse, zwei für die große. Wer will, kann auch mit verschiedenen Kaffeesorten, Röstungen und Mahlgraden herumexperimentieren, bis der passende Geschmack gefunden ist.

Elisabeth Stecker, help.ORF.at

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