Große Preisunterschiede bei E-Tankstellen

Die Kosten für das Laden von Elektrofahrzeugen sind in Österreich sehr unterschiedlich. Gleichzeitig seien die Preise intransparent, so die Arbeiterkammer (AK) in einer aktuellen Erhebung. Die AK fordert ein Preismonitoring wie beim Spritpreis.

Ladestationen für Elektrofahrzeuge sind vor allem in in den größeren Städten schon weit verbreitet. Laut ÖAMTC gibt es derzeit österreichweit rund 3.700 Elektrotankstellen (Stand 1.Quartal 2018). Das Laden der E-Fahrzeuge dauert länger als herkömmliches Tanken.

Unzählige Tarife und Verrechnungseinheiten

E-Tankstellen bieten unterschiedliche Tarifarten an: Vertragstarife, Pauschaltarife und Direktzahlung (Direct-Payment) sowie verschiedene Verrechungseinheiten (Kilowattstunden oder Zeit oder andere Maßeinheiten). Im Durchschnitt sei die Direktzahlung am teuersten, so die Erhebung der AK. Jedoch seien auch die Preisspannen der Tarifmodelle zwischen den einzelnen Anbietern groß: So koste der billigste Tarifvertrag 2,92 Euro für 100 Kilometer. Der teuerste komme auf 8,33 Euro. Die teuerste Direktzahlung kommt sogar auf 8,40 Euro.

Die meisten Modelle laufen nach Zeit. Nur ein einziger Anbieter verrechnet laut Studie den reinen Stromverbrauch. „An einer herkömmlichen Tankstelle zahlt man ja auch nur für die tatsächlich getankte Menge an Sprit und nicht für die Zeit, die man zum Tanken braucht“, so ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexperte Martin Grasslober. Verlangt wird eine klare Trennung zwischen Lade- und Parkkosten.

Besserere Preisauszeichnung gefordert

Aktuell seien an E-Tankstellen weder der Preis pro Einheit ersichtlich, noch werde der Gesamtpreis angezeigt: „Der Kunde müsste sich also selber ausrechnen, wie viel Geld er beim Tanken verbraucht hat“, so Michael Soder, Energieexperte der AK. Ein weiteres Problem liege darin, dass es keine handelsübliche Norm wie den Literpreis als Orientierung gebe.

Die AK drängt auf eine gesetzliche Vorschrift zur transparenteren Preisauszeichnung an Ladestationen sowie auf die Etablierung einer Norm für Verrechnungseinheiten. Zusätzlich sollte nach dem Vorbild des Spritpreismonitors ein Preismonitoring für das Tanken an der E-Zapfsäule eingeführt werden.

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