Viel Zucker und Aromastoffe in Joghurtdrinks
Die Auswahl an Joghurtgetränken in den Supermärkten ist groß. Besonders für Kinder scheinen sie der ideale Snack für die Schule zu sein, haben die Produkte doch das Image eines „gesunden“ Getränks.
Trinkjoghurt entspricht einer Zwischenmahlzeit
Die AK Steiermark ließ zwanzig Trinkjoghurts untersuchen. Der Zuckergehalt der Produkte lag zwischen 1 g und 12 g pro 100 g. Im Durchschnitt enthielten die Joghurtsdrinks 6,4 g Zucker je 100 g. Je nach Zuckergehalt werden mit einer Packung Trinkjoghurt (meist 500 g) zwischen 30 und 45 g Zucker aufgenommen. Die tägliche Maximaldosis Zucker wird so leicht erreicht – insbesondere von Kindern.
AK/Graf
„Mit einem Joghurtgetränk nimmt man durchschnittlich zwischen 250 und 400 Kalorien auf. Das entspricht einer üppigen Zwischenmahlzeit“, so AK-Marktforscherin Susanne Bauer. Zudem würde die Flaschenoptik und die Größe der Getränke dazu verleiten, den gesamten Inhalt zu trinken.
Zwei Drittel der Joghurtgetränke sind aromatisiert
Weiters bestanden die Joghurtdrinks nur selten aus Joghurt, Früchten und Zucker, vielfach waren weitere Stoffe zugesetzt. Abgesehen von Aromen fanden sich Stabilisatoren, Verdickungsmittel, Säuerungsmittel oder Säureregulatoren, sowie färbende Substanzen im Trinkjoghurt. Nur ein Produkt („Yoothie Yoghurt Smoothie“, Danone) kam lediglich mit Joghurt, Früchten und Zucker aus.
Zwei Drittel der Produkte waren aromatisiert. Zur Farbgebung wurden Lebensmittel mit färbender Zusatzfunktion eingesetzt, meist Karottensaftkonzentrat und Rote Rüben-Saftkonzentrat. Nicht immer war das auf der Verpackung korrekt angegeben. Ein Drittel der Produkte enthielt außerdem mehr Zucker als Früchte.
Fettarm heißt nicht automatisch zuckerarm
Acht Trinkjoghurts im Test hatten einen Fettgehalt von unter einem Prozent, ihr Zuckergehalt lag jedoch über dem Durchschnitt. Drei Produkte enthielten Süßungsmittel. Die AK Steiermark rät, bei fettarmen Produkten einen Blick auf die Zutatenliste und die Nähwerttabelle zu werfen. Süßstoffhaltige Produkte sowie jene mit Zuckeraustauschstoffen sollten vor allem für Kinder die Ausnahme bilden, da sie die Gewöhnung an den süßen Geschmack fördern.
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Publiziert am 05.09.2018