Fertige Blätterteige im Test: Palmöl statt Butter

Blätterteig ist ein Allrounder: Er wird zu Apfel- und Gemüsestrudel gerollt, zur Cremeschnitte geschlichtet oder zum schnellen Partysnack Schinkenkipferl gefaltet. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 15 fertige Blätterteigprodukte aus dem Supermarkt getestet. Eines vorweg: Blätterteig ist ungesund und, fast jedes Produkt enthält Palmöl, so der VKI.

Sendungshinweis

„Help“, das Ö1-Konsumentenmagazin, jeden Samstag um 11.40 Uhr in Radio Ö1.

Blätterteig sollte man nur selten essen, sagt Katrin Mittl vom VKI, die Projektleiterin des Tests. Bis zu ein Viertel des Gesamtprodukts ist Fett. Auch Light-Produkte bestehen zu rund 16 Prozent aus Fett. Das sind 350 Kalorien pro 100 Gramm Teig.

Viel Palmöl – selten Butter

Das Fett im Teig macht den Blätterteig blättrig, es trennt die vielen hauchdünnen Teigschichten voneinander. Bei den Fertigwaren aus dem Kühlregal ist das vorwiegend Palmöl. Der Testsieger „Spar Premium Butterblätterteig" ist die Ausnahme: er enthält als einziges der getesteten Produkte überhaupt Butter.

Croissant

Getty Images/noblige

Blätterteig: Praktisch, knusprig, fettig

Palmöl kommt zusehends in Verruf, weil es der Natur und der Gesundheit der Konsumenten schadet. Wer Palmöl vermeiden will, sollte sich die Zutatenliste genau ansehen, so Mittl. Denn auch Produkte, die auf der Vorderseite der Verpackung mit anderen Ölen werben, können Palmöl enthalten.

Pflanzliche Fette und ihre Schadstoffe

Die Verwendung von Palmöl und anderen gehärteten pflanzlichen Fetten ist problematisch, weil bei ihrer industriellen Verarbeitung ungesunde und gefährliche Nebenprodukte entstehen. Der VKI untersuchte die Produkte auf Transfettsäuren und die Fettschadstoffe 3-MCPD (3-Monochlorpropandiol) und die Glycidyl-Fettsäureester. Die Analyse wies Transfettsäuren und Schadstoffe nach allerdings nur in geringen Mengen. Am wenigsten Schadstoffe enthielten der Testsieger „Spar Premium Butterblätterteig“ und „Spar Blätterteig“.

Rohstoffe nur teilweise aus Österreich

Der Großteil der getesteten Produkte wurde in Österreich hergestellt. Woher die Zutaten kommen ist für den Konsumenten oft nicht ersichtlich. Nachfragen des VKI ergaben: Lediglich zwei Produkte verwenden zur Gänze Rohstoffe aus Österreich, die anderen kaufen Getreide aus Tschechien, Ungarn, der Slowakei oder Deutschland zu. „Österreichflaggen auf der Verpackung, sowie die Angaben ‚hergestellt in Österreich‘ oder ‚Qualität aus Österreich‘ bedeuten nicht, dass auch die Rohstoffe aus Österreich stammen“, so Mittl. Hier müsse der Konsument genau nachsehen und zwischen „Herkunft Österreich“ und „hergestellt in Österreich“ unterscheiden.

Mitgeliefertes Backpapier unbedenklich

Eingerollter Blätterteig ist praktisch: Er lässt sich mitsamt dem mitgelieferten Backpapier ausrollen und damit in das Backrohr schieben. Der VKI überprüfte die Papiere ebenfalls auf Schadstoffe, mit erfreulichem Ergebnis: Sie können problemlos verwendet werden. Nur wenige der Produkte enthielten gefährliche und ungesunde Stoffe, in geringen Mengen und weit unter den Grenzwerten - vorausgesetzt das Backpapier wird nicht höher erhitzt als auf der Verpackung angegeben.

Blätterteig ist ein Diskontprodukt, das viele Handelsketten als Eigenmarke im Sortiment führen. Der Preis variiert demnach stark: 100 Gramm kosten zwischen 0,24 Euro und 1,72 Euro. Der Testsieger ist mit 0,71 Euro pro 100 Gramm eines der teuren Produkte. Der kostspieligste getestete Teig ist das glutenfreie Produkt, das mit einem wenig zufriedenstellend am schlechtesten abschnitt.

Johanna Steiner, help.ORF.at

Link:

Mehr zum Thema