Ryanair-Streik betrifft auch Laudamotion-Flüge

Der morgige Streik der deutschen Ryanair-Piloten, der massive Flugausfälle und Verspätungen verursachen wird, trifft auch die österreichische Tochter Laudamotion: Mehr als 20 Flüge ab Deutschland, die Ryanair für Laudamotion durchführt, werden am Freitag gestrichen. Die betroffenen Passagiere seien informiert worden.

Bisher betonte der Niki-Nachfolger stets, dass die europaweiten Streiks bei Ryanair keine Auswirkung auf Laudamotion-Flüge hätten. Nun kündigten aber erstmals die deutschen Piloten an, am Boden zu bleiben - das trifft die zehn Boeing-Maschinen inklusive Ryanair-Besatzung, die im Rahmen eines Wetlease-Vertrags für Laudamotion fliegen. Österreich-Verbindungen seien jedoch nicht beroffen, sagte die Fluglinie gegenüber der APA.

Ryanair sagte europaweit für den zehnten August rund 400 von 2.400 Flügen wegen Streiks ab. Rund 55.000 Kunden müssten umbuchen oder sich ihre Tickets erstatten lassen, erklärte Ryanair-Marketing-Chef Kenny Jacobs gestern. Eine Liste der gestrichenen Flüge will Ryanair aber nicht herausgeben. Entschädigungen will die Fluglinie nicht zahlen - Verbraucherschützer verweisen jedoch auf entsprechende Urteile gegen andere Luftfahrtunternehmen und raten dazu, Ansprüche dennoch anzumelden.

Streit um Arbeitsbedingungen

Die irische Ryanair streitet mit ihren Crews um die Gehälter und Arbeitsbedingungen. Die Airline hatte Gewerkschaften erst im vergangenen Dezember anerkannt und verhandelt seitdem europaweit über Kollektivverträge. Die Arbeitnehmervertreter kritisieren aber den Verhandlungsstil der Iren. Im Zuge der Streikwelle im Juli hat Ryanair-Chef Michael O’Leary angedroht, Jobs zu verlagern.

Auch für die Belegschaft bei Laudamotion, rund 650 Mitarbeiter, wird über einen Kollektivvertrag verhandelt. Zu einem Abschluss soll es in den nächsten Wochen kommen.

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