AUA-Passagiere saßen 15 Stunden auf Rhodos fest

Mehr als 100 AUA-Passagiere sind am Sonntag auf dem Flughafen Rhodos gestrandet und mussten 15 Stunden auf ihren Flug nach Wien warten. In sozialen Netzwerken beklagten sich die Fluggäste über fehlende Betreuung seitens der Airline, kleine Kinder hätten auf dem Boden schlafen müssen. Auch der Flug von Linz nach Rhodos war 15 Stunden verspätet.

Wegen eines Computerproblems fiel am Sonntag das Abfertigungssystem des Flughafen der griechischen Ferieninsel Rhodos aus. Die Folge war ein Rückstau von Flugzeugen auf dem Vorfeld, so dass keine weiteren Maschinen starten oder landen konnten.

Ärger über fehlende Information und Betreuung

Die Panne betraf zunächst die am Abend aus Linz kommende Maschine der Austrian Airlines. Statt nach Rhodos zu fliegen wurde sie zuerst zu einem Tankstopp nach Dalaman (Türkei) umgeleitet und landete schließlich in Wien, wo die Passagiere die Nacht verbringen mussten. Erst am nächsten Tag zu Mittag erreichten sie ihr Ziel.

Inzwischen warteten auch die Rhodos-Urlauber auf ihren Rückflug nach Wien. Dort sollen die Fluggäste ohne Information und Betreuung seitens der AUA geblieben sein. Auch die Hotline habe sich als wenig hilfreich erwiesen. Die Passagiere machten ihrem Ärger auf Sozialen Netzwerken Luft: „Man bekommt null Info, die Kinder schlafen auf dem Boden. Null Information und keine Ansprechpersonen!“ Von Austrian Airlines habe es nur eine Essensgutschein über 12 Euro gegeben, jedoch keine Unterkunft und keine Informationen. Diese Maschine erreichte ebenfalls erst 15 Stunden später ihr Ziel in Wien.

AUA entschuldigt sich für Mängel

AUA-Sprecher Leonhard Steinmann räumt auf Anfrage von help.ORF.at Mängel bei der Betreuung der Passagiere ein und entschuldigte sich. Man habe alles versucht, um die Fluggäste schnellstmöglich an ihr Ziel zu bringen. „Da in diesem Fall jedoch nicht nur Austrian Airlines, sondern auch andere Fluglinien betroffen waren und somit die Infrastruktur vor Ort überlastet war, konnten wir unsere Passagiere in Rhodos nicht wie gewohnt betreuen“, so Steinmann. Eigenes Personal hat die AUA auf Rhodos nicht. „In Rhodos werden wir von einem lokalen Handling-Anbieter betreut, welcher unsere Flüge abwickelt“, so der AUA-Sprecher.

Bei Verspätungen sind Fluglinien verpflichtet, die Reisenden mit Informationen, Essens- und Getränkegutscheinen sowie Unterbringung zu versorgen. Weiters steht den Passagieren je nach Entfernung eine Entschädigung zu. Das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) und die Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) helfen betroffenen Passagieren kostenlos. Private Entschädigungseintreiber behalten meist ein Viertel der Entschädigungszahlung als Provision ein.

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