Sitzabstand im Flugzeug darf weiter schrumpfen

US-Verbraucherschützer sind vor Gericht mit der Forderung abgeblitzt, aus Sicherheitsgründen Mindestabstände bei Sitzreihen im Flugzeug festzulegen. Die US-Flugaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) lehnte die Klage ab.

Die gemeinnützige Verbraucherschutzorganisation Flyers Rights verwies in ihrer Klage darauf, dass der Platz für Passagiere in der Kabine seit Jahren schrumpfe und der Abstand zu der vorderen Sitzreihe immer geringer werde. Gleichzeitig seien die Menschen heute größer und breiter als früher.

US-Behörde sieht kein Sicherheitsrisiko

„Das bedeutet, dass es in der Realität mehr als die vorgeschrieben 90 Sekunden dauert, bis ein Flugzeug bei einem Notfall vollständig evakuiert ist“, so Paul Hudson, Anwalt von Flyers Rights. Die Sitzreihen seien dafür zu eng, es könnten daher nicht alle Fluggäste rechtzeitig die Maschine verlassen. Innerhalb von 20 Jahren sei der Abstand zum Vordersitz von durchschnittlich 89 Zentimeter auf 76 Zentimeter geschrumpft.

Sitzreihe im Flugzeug

Karin Fischer/help.ORF.at

Der Abstand zum Vordersitz wird seit Jahren geringer

Die US-Flugaufsichtsbehörde sah hingegen kein unmittelbares Sicherheitsrisiko und lehnte die Festlegung eines Mindestabstandes ab. Dabei berief sich die Behörde des US-Transportministeriums auf Videos von Flugzeugherstellern aus Evakuierungstests. Sie sollen zeigen, dass es nur zwei Sekunden dauert, bis Passagiere ihren Sitzplatz verlassen konnten. Die meiste Zeit sei dann durch einen Stau am Gang verloren gegangen. Die Weite der Sitzreihen sei beim raschen Verlassen des Flugzeugs unerheblich gewesen.

Mehr Sitze, mehr Gepäck, größere Passagiere

Die Ablehnung der Klage bedeutet noch keine endgültige Entscheidung. Flyers Rights prüft derzeit einen Einspruch. Weiters entschied die Aufsichtsbehörde des US-Transportministeriums, dass die Evakuierungsstandards der FAA zu überarbeiten seien, da Flugzeuge heute mehr Sitze hätten, die Passagiere größer seien und mehr Handgepäck mitgeführt werde.

Europäische Fluglinien verfolgen die Entwicklung aufmerksam. Die europäischen Aufsichtsbehörden orientieren sich oft an den Entscheidungen der FAA.

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