Handy auf Kreuzfahrt genutzt: 12.000 Euro Rechnung

Ein paar Videos wurden einem deutschen Teenager zum Verhängnis: Auf einer Mini-Kreuzfahrt in der Ostsee nutzte er sein Handy im Satellitennetz - und erhielt nach dem Urlaub eine fünfstellige Rechnung.

An das Roaming-Aus in der EU haben sich Europas Handykunden längst gewöhnt. So sehr, dass die verbliebenen Kostenfallen manchmal aus den Augen verloren werden. Verbraucherschützer warnen immer wieder davor, das Handy etwa in der Nähe der Schweizer Grenze sorglos zu verwenden. Wählt sich das Gerät in ein Schweizer Netz, gilt die Roamingverordnung der EU nicht. Hohe Kosten sind die Folge.

Besonders gravierende Folgen kann die Handynutzung auf Kreuzschiffen haben. Selbst dann, wenn es sich um nach heutigen Maßstäben kurze Telefonate oder geringe Datenmengen handelt. Wie im Fall das deutschen Teenagers: Für knapp 480 Megabyte wurden ihm 12.000 Euro in Rechnung gestellt. Er hatte auf einem Schiff der Reederei Color Line auf dem Weg von Kiel nach Oslo das Netz des Satellitenanbieters Telenor Maritime genutzt.

Reederei: „Das ist wirklich ein Extremfall“

Die Reederei sprach gegenüber der Deutschen Presseagentur von einem „Extremfall“. Man informiere die Passagiere über die hohen Kosten, üblicherweise erhielten Handykunden auch eine Warn-SMS von ihrem Anbieter. An Bord gebe es außerdem kostenpflichtige WLAN-Pakete als Alternative.

Der Mobilfunkanbieter der betroffenen Familie habe in Kulanz die Rechnung auf 5.000 Euro reduziert, berichtete der NDR. Die Berliner hätten dennoch einen Anwalt eingeschaltet und versuchten gegen die Forderung vorzugehen.

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