VW Dieselskandal: Aufarbeitung könnte dauern

Internen Informationen zufolge will sich VW bei der Untersuchung des Abgasskandals auf keinen zeitlichen Rahmen festlegen. Medienberichte, wonach man mit der Arbeit von Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch unzufrieden sei, wurden zurückgewiesen. Hingegen werden Schadenersatzansprüche gegen Ex-Chef Martin Winterkorn geprüft.

Bei Volkswagen gibt es nach Informationen aus Aufsichtsratskreisen keine zeitlichen Festlegungen zur Aufarbeitung des Diesel-Abgasskandals. Die Prüfung werde vorangetrieben, es gebe keine Vorfestlegungen irgendeiner Art, wie es hieß. Außerdem wurde die Darstellung zurückgewiesen, dass es im Kontrollgremium Unmut über die Arbeit von dessen Chef, dem Österreicher Hans Dieter Pötsch gebe.

Das „Handelsblatt“ hatte berichtet, dass VW damit rechne, die internen Untersuchungen erst Mitte 2019 abzuschließen. Vorher seien nicht alle Unterlagen ausgewertet, wie es hieß. Die Zeitung berichtete zudem, dass Kritik an Pötsch laut werde, weil die Ermittlungen nicht vorankämen.

VW prüft Schadenersatzansprüche gegen Winterkorn

Bei der Untersuchung geht es auch um die Frage, ob der VW-Aufsichtsrat Schadenersatzansprüche gegen den früheren Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn stellt. Der damalige VW-Chef war im September 2015 von seinem Amt zurückgetreten, kurz nachdem US-Behörden Manipulationen bei Dieselautos aufgedeckt hatten. Seitdem sind mögliche Schadenersatzansprüche gegen hochrangige Manager ein Thema für den Aufsichtsrat.

Die US-Justiz will Winterkorn wegen Betrugs in der Abgasaffäre zur Rechenschaft ziehen. In Deutschland ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig unter anderem wegen Betrugsverdachts weiter gegen ihn.

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