Europol: 3.620 Tonnen Lebensmittel beschlagnahmt

Verdorbenes Fleisch, künstlich gefärbter Thunfisch, gefälschtes Babymilchpulver: Im Rahmen der zum siebenten Mal stattfindenden internationalen Operation „Opson“ sind 3.620 Tonnen Lebensmittel und 9,7 Millionen Liter verfälschte oder minderwertige Getränke beschlagnahmt worden. Das gab die europäische Polizeibehörde Europol in einer Aussendung bekannt.

Thunfisch, der im Supermarkt frisch aussieht, könnte längst alt sein. Deutsche und internationale Behörden haben im Rahmen der Aktion Opson VII Betrugsfälle mit illegal gefärbtem Thunfisch aufgedeckt. Allein in Deutschland seien 15 Fälle bekannt geworden, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Mittwoch in Berlin mit. Es bestehe keine Gesundheitsgefahr. Es seien ausschließlich betrügerische Praktiken nachgewiesen worden, sagte eine Sprecherin. Betroffen waren demnach Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

In Österreich wirden Nüsse und Fische untersucht

Doch Thunfisch war nicht das einzige Zielobjekt der Behörden. In Spanien wurde eine Fabrik ausgehoben, in der für den chinesischen Markt bestimmtes verfälschtes Babymilch-Pulver abgepackt wurde. Vier Personen wurden festgenommen. Belgische Behörden schlossen einen Fleischverarbeitungsbetrieb, nachdem Fleischabfälle gefunden worden waren, die nur noch an Tiere hätten verfüttert werden dürfen.

In Österreich wurden Haselnüsse und Fisch untersucht. Nach Angaben des Ministeriums für Konsumentenschutz wurde bei einer Probe eine abweichende Fischart identifiziert. Bei der Überprüfung von Haselnüssen wurden in einigen Fällen minimale Mengen nicht deklarierter - günstigerer - Walnüsse und Mandeln gefunden.

In Backwaren mit Haselnüssen seien darüber hinaus Erdnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse und Pistazien gefunden worden. Die Mengen seien aber so gering gewesen, dass in keinem Fall der Schwellenwert für die Auslösung einer allergischen Reaktion erreicht worden sei.

An der von Europol und Interpol koordinierten Operation „Opson VII“ beteiligten sich 67 Länder, so viele wie noch nie. Die Probenziehungen erfolgten von Dezember bis März. 749 Personen wurden festgenommen oder angezeigt und an die 50 kriminelle Netzwerke enttarnt. Der Schmuggel gefälschter oder minderwertiger Lebensmittel sei ein lukratives Geschäft, erklärte Europol. Bemühungen, dieses weltweite Phänomen zu stoppen, würden fortgesetzt.

Mehr zum Thema: