Greenpeace und Landwirtschaftskammer empfehlen heimischen Fisch

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace und die Landwirtschaftskammer Steiermark empfehlen jeweils heimischen Fisch zu Aschermittwoch. Fische aus Österreich seien eine gesunde Alternative zu weit gereisten Meeresfischen, sagt die Agrarvertretung - Gütesiegel könnten keinen nachhaltigen Fischfang garantieren, mahnen die Umweltschützer.

Der beliebteste Fisch in der Steiermark sei der Karpfen, teilt die Landwirtschaftskammer Steiermark in einer Aussendung mit. Mit einem Fettgehalt von fünf Prozent im Filet sei er fettärmer als Lachs, eine Folge de Fütterung mit Gerste und Ölkuchen. Solche Fische seien eine gesunde Alternative zu Meeresfischen und hätten kurze Transportwege. Der Marktanteil von Fischen aus regionaler Produktion ist jedoch noch überschaubar: In der Steiermark liegt die Selbstversorgungsquote nach Zahlen der Landwirtschaftskammer bei sechs Prozent.

Ein Fischzüchter bei der Karpfenernte; Ein Fisch zappelt mitten in der Luft.

APA/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Fischzüchter bei der Arbeit

Erneute Kritik an MSC-Gütesiegel

Auch Greenpeace empfiehlt anlässlich des traditionellen Fischtages Aschermittwoch heimische Arten wie Karpfen oder Forelle. Von den acht Kilo Fisch, die im Durchschnitt pro Kopf und Jahr verzehrt werden, käme der Großteil aus dem Meer - dort seien jedoch rund 90 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände bereits ausgereizt.

Auf Gütesiegel könne man sich nicht unbedingt verlassen, kritisiert die Umweltschutzorganisation. So werde bei MSC-zertifizierten Produkten zwar der Zusatz „aus nachhaltiger Fischerei“ hinzugefügt, das könne das Gütezeichen jedoch nicht garantieren, wie Greenpeace-Recherchen gezeigt hätten. So würden es die Standards von MSC ermöglichen, dass Fischereien, die lediglich einen Aktionsplan für Verbesserungen vorgelegt haben, ihre Produkte bereits mit dem verkaufsfördernden Siegel auszeichnen dürfen. Ein Fisch mit MSC-Logo sei somit nicht automatisch umweltschonender als ein konventionelles Produkt.

Mehr zum Thema: