Kundenwatsche für Vitalis Früchtemüsli

Es enthält mehr Zucker, weniger Inhalt - bei gleichem Preis: Mit seinem Früchtemüsli hat Dr. Oetker den Kunden eine Preiserhöhung von 20 Prozent untergejubelt. Dafür gab es nun den Negativpreis für Kundentäuschung.

Das Vitalis Früchtemüsli

Screenshot Dr. Oetker

Täglich ärgern sich viele Verbraucher, dass sie im Supermarkt hinters Licht geführt werden. Besonders frech hat das aktuell Dr. Oetker versucht. Eine Mehrheit der Verbraucher stimmte online dafür, den Negativpreis „Mogelpackung des Jahres“ der Hamburger Verbraucherzentrale für das Vitalis Früchtemüsli zu vergeben, wie diese am Dienstag mitteilte. Der Hersteller hatte den Inhalt von 600 auf 500 Gramm reduziert, was bei gleichem Preis einer versteckten Preiserhöhung von 20 Prozent entspricht.

Gleiche Rezeptur, höherer Preis

„Das Vitalis Früchtemüsli hat verdient gewonnen“, erklärte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Dr. Oetker habe nur die Tiefe des Müsli-Kartons angepasst, die im Regal sichtbare Fläche der Vorderseite aber nicht verkleinert. Die meisten Verbraucher hätten den Mengenunterschied und den daraus resultierenden Preisanstieg gar nicht bemerkt. Zudem wurde mehr Zucker zugesetzt.

Dr. Oetker hatte Anfang 2017 gegenüber der Verbraucherzentrale erklärt, das Unternehmen könne das Müsli nicht mehr mit der ursprünglichen Füllmenge anbieten, weil sich eine deutlich bessere Produktqualität in höheren Rohstoffkosten niederschlage. Valet erklärte: „Wir können keine wirkliche Verbesserung der Rezeptur erkennen.“

Mentos Pure White

Screenshot Mentos.de

Zweiter Platz für Mentos Pure White

Zur Abstimmung standen neben dem Müsli der Kaugummi Mentos Pure White in der Plastikdose, der auf Platz zwei landete. Hier hatte der Hersteller das Gewicht der einzelnen Dragees von 1,5 Gramm auf zwei Gramm erhöht, so dass der Gewichtsunterschied zwischen den alten und neuen Packungen zwar nur fünf Gramm beträgt. Statt 50 Stück, sind nun aber nur noch 35 Stück enthalten. Den dritten Platz erreichte der Milka Nussini Riegel.

An der Wahl zur „Mogelpackung des Jahres“ beteiligten sich diesmal knapp 43.000 Verbraucher. Damit habe sich die Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt, erklärte die Verbraucherzentrale. „Die große Resonanz zeigt einmal mehr, dass versteckte Preiserhöhungen und Verpackungen, die mehr Inhalt vortäuschen, ein Riesenärgernis für Verbraucher sind“, erklärte Valet.

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