AK warnt vor Kostenfallen bei Investmentfonds

Banken bewerben Investmentfondspläne gern als Alternative zum Sparbuch. Ein Test der Arbeiterkammer (AK) legt jedoch nahe, dass Investmentfondspläne zur Spesenfalle werden können. Performance-Angaben seien mit Vorsicht zu genießen. Kosten wie Ausgabeaufschläge und Spesen für das Wertpapierdepot seien in der Performance-Berechnung nicht abgebildet. Performance sei also nicht gleich Rendite.

Bei den sogenannten Investmentfondsplänen werden Kleinbeträge in regelmäßigen Abständen in Investmentfonds investiert. Es gibt keine festgelegte Laufzeit, sondern, je nach Fondstyp, wird eine Veranlagungsdauer empfohlen. Wie bei jedem Wertpapierkauf fallen unterschiedliche Kosten an.

Außer Spesen nix gewesen?

Die AK hat bei 16 Banken die Rahmenbedingungen und Kosten bei Investmentfondssparplänen unter die Lupe genommen. Je nach Anbieter könne in österreichische und ausländische Fonds investiert werden, sagt AK Experte Christian Prantner. Die Mindestveranlagungssumme betrage meist zwischen 30 und 50 Euro je Veranlagung. Üblicherweise wird monatlich investiert. Bei den damit verbundenen Spesen könne laut AK einiges zusammenkommen.

  • Spesen beim Ankauf: Der Ausgabeaufschlag beträgt 0,75 bis fünf Prozent (für die abgefragten Fondspläne). Je riskanter der Fondstyp, desto höher die Ausgabespesen. Es ist eine Reduzierung des Ausgabeaufschlags möglich: bei acht von 16 Banken gefunden.
  • Spesen beim Verkauf: Verkaufsspesen sind möglich. Die Berechnung ist unterschiedlich. Die Spesen werden pauschal oder abhängig vom Fondswert verrechnet.
  • Spesen beim Switch: Wer den Fonds wechselt, muss ebenfalls mit Spesen rechnen.
  • Spesen beim Depot: Die Verrechnung der Wertpapierdepotspesen ist unterschiedlich und schwer vergleichbar. Achtung, einige Banken verlangen Mindestspesen. Bei der Veranlagung von Kleinbeträgen auf die Spesenbelastung achten. Denn alleine die Kosten für Depot und Wertpapier-Verrechnungskonto können sich läppern. Sie betragen im ersten Jahr null bis 107 Euro (Annahme Einmalerlag 3.000 Euro, elf Einzahlungen von 50 Euro).

Performenceangaben nur bedingt aussagekräftig

Häufig werben Banken mit der guten Performance. Performanceangaben seien aber nur eingeschränkt aussagekräftig, so Prantner. Sie beziehen sich auf die Vergangenheit. Die anfallen Kosten für den Ankauf, laufende Depotspesen und die Kapitalertragsteuer auf Zinserträge seien rechnerisch nicht berücksichtigt. Somit sei die Performance also nicht mit der individuellen Anlegerrendite ident.

Der AK empfiehlt sich beim Berater genau nach Anlagerendite und Kosten zu erkundigen. Zudem müsse der Kunde ein Kundeninformationsdokument erhalten, indem die Eckpunkte des Fonds aufzuschlüsseln sind.

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