Sechs Monate abgelaufenes Joghurt unbedenklich
206.000 Tonnen Lebensmittel landen in den österreichischen Haushalten jährlich im Müll, obwohl sie noch genießbar wären. Schuld daran ist oft auch das Mindesthaltbarkeitsdatum, das viele Konsumenten mit einem Ablaufdatum verwechseln.
Mindesthaltbarkeit kein Wegwerfdatum
Langzeitsieger im Test war ein Naturjoghurt, das 26 Wochen nach Überschreitung der Mindesthaltbarkeit noch in Ordnung war. Aussehen, Geruch und Konsistenz waren einwandfrei, auch eine mikrobiologische Untersuchung ergab keine Mängel. Tofu, Eier, Wurst und Käse hielten ebenfalls deutlich länger. Nur beim veganen Brotaufstrich, der bereits zwei Wochen nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum als „gärig“ beschrieben wurde, sei die Empfehlung der Hersteller realitätsnah gewesen, so die Umweltschutzorganisation.
Greenpeace / Mitja Kobal
Greenpeace fordert ein Umdenken beim Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Angaben auf den heimischen Lebensmitteln seien offensichtlich völlig unrealistisch. Ein echtes Ablaufdatum gibt es nur für ganz wenige, besonders leicht verderbliche Waren wie Frischfisch und Faschiertes. Statt dem Mindesthaltbarkeitsdatum steht hier auf den Lebensmitteln „Zu verbrauchen bis ...“. „Dieses Verbrauchsdatum ist im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum absolut ernst zu nehmen“, so Greenpeace.
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Publiziert am 21.07.2017