Fast jedes Fahrradschloss mit Bolzenschneider knackbar
Die Konsumentenschützer haben gemeinsam mit einem Kfz-Sachverständigen vier Bügel-, fünf Spiral-, drei Falt- und drei Kettenschlösser unter die Lupe genommen. Zunächst wurde versucht, diese mit einem handelsüblichen Bolzenschneider zu knacken. Fazit: Nur bei einem Bügelschloss der Marke Master Lock gelang das Aufbrechen nicht. Sechs Schlösser waren in weniger als zehn Sekunden offen, länger als eine halbe Minute hielten nur zwei Spiralschlösser stand. Sie waren nach 46, beziehungsweise 70 Sekunden offen.
Teurer ist nicht immer sicherer
Ebenfalls bewertet wurde die Transportfähigkeit der Schlösser: Sechs wurden in dieser Kategorie mit „Sehr gut“ bewertet, am besten schnitten hier die Faltschlösser ab. Zweimal wurde ein „Nicht genügend“ und fünfmal ein „Genügend“ vergeben. Die Preise der Schlösser lagen weit auseinander, zwischen knapp drei und rund 70 Euro zahlten die Tester für die Testexemplare im Handel. Der Preis sage jedoch nicht unbedingt etwas über die Einbruchssicherheit aussagte. So hielt das billigste Spiralschloss (No-name-produkt, gekauft bei einem Textildiskonter, 2,99 Euro) deutlicher länger aus als ein mehr als zehnmal so teures Spiralschloss von Abus (Abus 6600, 25,95 Euro).
APA/dpa-Zentralbild/Peter Endig
Um es Fahrraddieben möglichst schwer zu machen, raten Experten, das Fahrrad immer mit festen unbeweglichen Gegenständen zu verbinden und das Schloss so anzubringen, dass es schlecht mit einem Werkzeug zu erreichen ist. Stark frequentierte und gut beleuchtete Abstellplätze sollte man bevorzugen und sein Rad nicht immer an der gleichen Stelle parken. Um Schäden aufgrund falsch montierter Schlösser am Rahmen zu vermeiden, empfiehlt es sich, das Schloss gleich mit dem Rad mitzukaufen.
Link:
Publiziert am 07.06.2017