FMA-Strafe: KitzVenture legt Beschwerde ein

Nachdem die Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Geldstrafe gegen die Firma KitzVenture verhängt hat, da diese die Konsumenten nicht ausreichende über die Risiken seiner Investments aufklärt, hat das Tiroler Unternehmen nun Beschwerde angekündigt.

KitzVenture werde „selbstverständlich“ Beschwerde gegen den Strafbescheid der FMA einlegen, so das Unternehmen. KitzVenture hattezuvor eine Strafe in Höhe von 75.000 Euro wegen irreführender Werbung ausgefasst. Der Bescheid ist nicht rechtskräftig.

KitzVenture sammelt seit Sommer Geld bei Kleinanlegern ein, um es dann in Start-ups zu investieren. Die FMA wirft KitzVenture vor, in seiner Werbung nicht über die Risiken der Veranlagung aufgeklärt zu haben. Außerdem fehle der Hinweis auf den Kapitalmarktprospekt.

Das Geschäftsmodell

Das Unternehmen kitzVenture war in letzter Zeit mit Inseraten und auch TV-Spots medial höchst präsent. 9,75 Prozent fixe Zinsen auf drei Jahre garantiert kitzVenture Privatanlegern, die in Start-ups investieren wollen. Die Auszahlung soll jährlich erfolgen. Ganz so risikolos, wie es auf den ersten Blick den Anschein hat, sind Geldanlagen in Start-ups allerdings nicht - im Gegenteil.

Die Anleger beteiligen sich über qualifizierte Nachrangdarlehen. Geber von Nachrangdarlehen haben im Insolvenzfall die schlechtesten Karten, da sie erst nach allen anderen Gläubigern befriedet werden. Es besteht ein Totalverlustrisiko - mehr dazu in KitzVenture: Hohes Risiko für Anleger.

VKI-Experte: „Hochspekulativ“

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) habe die Tiroler Beteiligungsgesellschaft im Auge, so VKI-Experte Bernd Lausecker. „Wenn jemand mit 9,75 Prozent Zinsen wirbt, müssen die Alarmglocken schrillen.“ Derzeit bekomme man für eine sichere Anlage, etwa ein Sparbuch, im besten Fall etwa 0,5 Prozent Zinsen. „Die bieten das 20-Fache an“, so Lausecker.

Für den normalen Verbraucher nicht geeignet

„Wenn man sich sicher ist, das Produkt verstanden zu haben und das Risiko bewusst eingehen will, hab ich als Verbraucherschützer nichts dagegen“, so Lausecker. Jedoch suggeriere KitzVenture mit einem „aggressiven Marketing“ Sicherheit. Und der gesunde Menschenverstand sage, „wenn in der Werbung das Wort ‚Sicherheit‘ auftaucht, kann das nicht mit Nachrangdarlehen zusammenpassen“. Bei Nachrangdarlehen hätten die Anleger im Konkursfall ein extrem hohes Verlustrisiko. KitzVenture sei daher „ein hochspekulatives Produkt, das eindeutig für den normalen Verbraucher nicht geeignet ist.“

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