Video-Identifizierung: Mit Selfie zum Konto

Die Erste Bank führt als erstes Institut in Österreich die Video-Identifizierung ein. Mittels Smartphone und Ausweis kann man auf diese Weise etwa ein Girokonto eröffnen, ohne das Haus verlassen zu müssen. Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat das Verfahren vor drei Wochen genehmigt, die Prozedur soll nicht länger als zehn Minuten dauern.

Vor drei Wochen wurde die Video-Identifizierung in Österreich freigegeben, nun machen erste Banken ernst. Wer bei der Erste Bank oder einer Sparkasse ein Girokonto eröffnen will, kann das per Videotelefonat und Online-Legitimation am Computer, Handy oder Tablet tun. Angeblich soll das ganze Prozedere nur zehn Minuten in Anspruch nehmen.

Sicherheitscheck mittels Smartphone und PC

Am dritten Jänner 2017 hat die FMA den Banken die Genehmigung für Österreich erteilt. Bislang war diese Form der Kunden Akquise hierzulande untersagt. Erste Bank und Sparkassen bedienen sich zur Neukundenlegitimation mittels Kamera einer externen Spezialfirma, des FinTech-Unternehmens IDnow, ein Anbieter von „e-signing“ Lösungen. Auch die Schweizer UBS oder die deutsche Commerzbank arbeiten mit diesem Unternehmen zusammen, wie es auf der Homepage von IDnow heißt.

Bevor das Konto freigeschaltet wird, muss der Neukunde im Livechat mehrere Fragen beantworten, ein Mitarbeiter des externen Identifizierungsunternehmens macht den Sicherheitscheck der Ausweisdokumente. Ein Foto wird mit der Webcam aufgenommen. Handys und Notebooks sind heute praktisch durchgehend mit Kameras ausgestattet, das entsprechende Equipment wird vorausgesetzt. Der Neukunde muss den amtlichen Lichtbildausweis in die Kamera halten und mehrfach kippen, damit die Hologramme sichtbar sind.

VKI: Gut geschultes Personal ist Voraussetzung

Aus Sicht des VKI Finanzexperten Bernd Lausecker ist die Video-Identifizierung eine durchaus bequeme Alternative, da man sich den Weg zur Bank sparen könne. Wichtig sei allerdings, dass das Personal gut geschult ist. Sollten etwa die diversen Sicherheitsvorkehrungen, wie beispielsweise die Hologramme, nicht korrekt auf der Aufnahme erkannt werden können, wäre das natürlich ein Sicherheitsrisiko, so Lausecker.

Neben Pass oder Personalausweis ist es in Österreich auch möglich sich mit einem Führerschein zu legitimieren. Das geht aber nur mit Führerscheinen im Scheckkartenformat. Außerdem ist diese Möglichkeit nur für österreichische Staatsbürger vorgesehen. Ausländer benötigen in jedem Fall einen Pass oder einen Personalausweis.

Für die Kontoeröffnungsprozedur muss das Foto des Lichtbildausweises hochgeladen werden. Die Daten werden automatisch vom Ausweis in die Formulare für die persönlichen Informationen übernommen, anschließend kann man eine Wunschfiliale mit Hilfe eines Online-Stadtplans wählen. Ist die Online-Überprüfung positiv erledigt, wird das Konto eingerichtet, per E-Mail bekommt man abschließend die Zugangsdaten gesendet.

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