Galaxy Note 7: Austauschhandy fing Feuer

Gut einen Monat nach dem weltweiten Rückruf des Samsung Galaxy Note 7 wegen explosiver Akkus soll US-Medien zufolge erneut ein solches Gerät Feuer gefangen haben. Der Zwischenfall ereignete sich in den USA, in einem Flugzeug kurz vor dem Start. Es soll sich um ein Austauschgerät gehandelt haben. Verletzt wurde niemand.

Der Elektronik-Konzern Samsung sorgt erneut für explosive Nachrichten. Etwa einen Monat nach dem weltweiten Rückruf des neuen Smartphones Galaxy Note 7, wegen brandgefährlicher Akkus, soll erneut ein Gerät dieses Typs in Flammen aufgegangen sein. Der Vorfall ereignete sich in einem Flugzeug kurz vor dem Start in Richtung Baltimore (US-Bundesstaat Maryland). Die noch am Gate stehende Maschine wurde in Louisville (Kentucky) geräumt, der Flug wurde gestrichen. Verletzte soll es keine gegeben haben.

Ein Samsung-Mitarbeiter tauscht ein Galaxy Note 7 in einem Shop in Seoul in Südkorea aus

APA/AFP/Jung Yeon-Je

Ein Galaxy Note 7 fing in der Hosentasche zu brennen an

Brennendes Galaxy Note 7 war ein Austauschgerät

Besonders unangenehm für Samsung: Bei dem Gerät handelte es sich dem Besitzer zufolge um ein Austauschgerät, das er im Zuge des Rückrufs erhalten haben. Eine Samsung-Sprecherin erklärte auf Nachfrage, zu dem Vorfall noch keine Angaben machen zu können. Man arbeite mit der Fluggesellschaft und den Behörden zusammen, um das Smartphone untersuchen zu können. Anfang September hatte Samsung nach zahlreichen Zwischenfällen eingeräumt, dass es infolge von Akku-Problemen bei dem Phablet - einer Mischung aus Smartphone und Tablet-Computer - zu gefährlichen Situationen kommen könnte, eine weltweite Austausch-Aktion angekündigt. Erst vor wenigen Tagen brachte der Konzern das Modell in Südkorea wieder auf den Markt. Der Verkauf in Europa soll am 28. Oktober starten.

Galaxy-Note-7 Geräte haben Flugverbot

Fluggesellschaften reagieren besonders sensibel auf Probleme bei Mobilgeräten. Die US-Flugaufsicht FAA hatte bereits am 8. September verboten ein Galaxy Note 7 an Bord eines Flugzeugs zu verwenden. Die europäische Luftfahrtbehörde EASA zog einen Tag später mit einer ähnlichen Anweisung nach. Demnach dürfen Passagiere und Crew-Mitglieder ihre Note 7 Geräte an Bord weder anmachen noch laden. Sie dürfen auch nicht in aufgegebenem Gepäck verstaut werden.

In der Hosentasche explodiert

Der nun betroffene Passagier der evakuierten Maschine erzählte einem Lokalsender, die Besatzung habe alle Fluggäste mit einem Note 7 darum gebeten, die Geräte auszuschalten. Er habe das getan und das Handy in seine Hosentasche gesteckt. Wenige Sekunden später habe er einen Knall gehört und Rauch bemerkt. „Es war elektronischer Rauch - ein braunes, grün-graues, echt hässliches Zeug - und er kam ziemlich dicht aus dem Gerät heraus“, so der Mann. Er habe das Smartphone auf den Boden geworfen, und es habe sich durch den Teppich gebrannt.

Das Handy habe er erst zwei Wochen zuvor abgeholt, nachdem er sein Anfang September gekauftes Exemplar wegen des weltweiten Rückrufs eingetauscht hatte, erzählte der Mann weiter. Auf der Verpackung sei angegeben gewesen, dass es sich um ein einwandfreies Gerät handle. Nach Angaben der US-Verbraucherschutzbehörde CPSC von Mitte September wurden allein in den USA 92 Fälle gemeldet, in denen ein Note 7 überhitzt hatte.

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