Sportkopfhörer meist nur Durchschnitt
Sieben Testmodelle erreichten die Gesamtnote „gut“, alle übrigen erreichten ein „durchschnittlich“. Testsieger ist das Modell „Soundsport“ von Bose. Neben der Tonqualität waren Tragekomfort und Handhabung wichtige Kriterien.
Kabel gegen Bluetooth: Große Preisunterschiede
Zwischen kabelgebundenen Geräten und Bluetooth-Modellen konnten die Tester technisch gesehen kaum einen Qualitätsunterschied feststellen. Ob man sich für ein Kopfhörer-Set mit oder ohne Kabel entscheidet, ist eher eine Preisfrage. Bluetooth-Geräte sind im Schnitt doppelt so teuer, wie Kopfhörer mit Kabel. Der Bluetooth-Testsieger belastet das Budget mit rund 200 Euro.
ORF.at/Zita Klimek
Der große Pluspunkt bei Bluetooth-Modellen ist natürlich die höhere Bewegungsfreiheit und die Tatsache, dass es zu keinem Kabelsalat kommen kann. Allerdings haben diese Kopfhörer zur Stromversorgung eigene kleine Akkus eingebaut, die regelmäßig aufgeladen werden müssen. Die längste Akkulaufzeit wies im Test JBL Under Armour mit fast elf Stunden auf, am untersten Ende der Skala findet sich Monster iSport mit etwas über vier Stunden.
Fester Sitz ist entscheidend
Gerade beim Laufen oder Radfahren ist es wichtig, dass Kopfhörer stabil sitzen und nicht aus dem Ohr herausrutschen. Um das zu erreichen, arbeiten die Hersteller mit unterschiedlichen Patenten. Simple Ohrstöpsel zum Einhängen funktionieren bei schnellen Bewegungen nicht optimal, so die VKI Tester. Deshalb sind die Modelle mit verschiedenen Haken, Bügeln oder Schlingen ausgestattet. Der Testsieger von Bose verfügt über Kunststoffhaken, die in die Windungen der Ohrmuschel eingesetzt werden. Diese weichen Silikonhaken halten sicher und drücken kaum.
Für jedes Ohr den richtigen Hörer
Es ist kaum möglich für jeden Sportler den passenden Kopfhörer auf Lager zu haben. Der VKI empfiehlt daher, darauf zu achten, dass mehrere Ohrpolstervarianten mitgeliefert werden.
Welcher „Ohrtyp“ Sie sind, können Sie im Vorfeld herausfinden, wenn Sie bereits In-Ohr-Kopfhörer besitzen. Die VKI Tester raten dazu, diese einige Minuten lang zu tragen. Sitzen sie zu locker, haben Sie einen weiten Gehörgang. In diesem Fall sind Geräte mit Ohrpolstergröße L zu empfehlen – die verschiedenen Größen sind teilweise auf den Verpackungen angegeben. Beginnen sie zu drücken, ist Ihr Gehörgang eher eng. In diesem Fall sollte man zu kleineren Ohrenhörern, beispielsweise zu Damenmodellen greifen.
Experten: Immer ein Ohr für den Verkehr haben
Ein entscheidendes Kriterium beim Kauf von Kopfhörern ist die Klangqualität. Das gilt natürlich auch bei Sportkopfhörern. Bei der Frage der Schallisolierung komme es allerdings zu einer Gratwanderung, so der VKI. Einerseits möchte der Träger, beim Hören von Musik, nicht von Umgebungsgeräuschen gestört werden, andererseits soll der Kopfhörer aus Sicherheitsgründen so konzipiert sein, dass Außengeräusche durchdringen. Herannahende Autos oder klingelnde Radfahrer zu überhören, kann letzten Endes tödlich enden. Verkehrssicherheitsexperten raten sogar dazu, lieber auf perfekten Sound zu verzichten und beim Training an der frischen Luft ein Ohr frei zu lassen.
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- Der Test im Detail (kostenpflichtig)
Die Testsieger
Auf dem ersten Platz landete der „Bose Soundsport für Apple und Android“. Der VKI Test bescheinigt dem Modell eine gute Tonqualität mit räumlichem Klang. Der Sitz ist fest und bequem, aufgrund der verwinkelten Ohrpolster ist das Modell aber kompliziert zu reinigen. Gesamturteil: Gut. Das Gerät kostet etwa 99 Euro. Den zweiten Platz belegt das Modell „JBL Reflect Mini“. Der VKI bescheinigt einen festen, bequemen Sitz und einen ausgewogenen Klang. Negativ ist den Testern das Kabel aufgefallen, dieses verursacht nervende Störgeräusche. Außerdem fehlt ein Lautstärkeregler. Der Preis liegt bei rund 60 Euro. Auf dem dritten Rang landet der „CX 686G Sports“ von Sennheiser. Der Tragekomfort sei passabel, der Ton ausgewogen, befanden die VKI Tester. Der Preis des Geräts beträgt um die 64 Euro.
Publiziert am 20.09.2016