Gute Katzenstreu muss nicht teuer sein
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Das beliebteste Haustier in Österreich sind Katzen. 1,5 Millionen Katzen leben in den heimischen Haushalten. Ihre Besitzerinnen und Besitzer geben viel Geld für die tierischen Mitbewohner aus - vom Futter über Spielzeug bis zum Katzenklo. Die Einstreu für das Kisterl kann ganz schön ins Geld gehen.
Bentonit und Pflanzenfasern als Einstreu
Die deutsche Stiftung Warentest untersuchte 17 klumpende Katzenstreuen, wovon die meisten auch in Österreich erhältlich sind. Die Einstreu besteht meist aus Bentonit, einem Naturton, der bei Kontakt mit Flüssigkeit stark aufquillt. Drei der getesteten Produkte sind aus Pflanzenfasern hergestellt, entweder Holzfasern oder Weizennebenprodukten. Im Labor wurde überprüft, wie gut die Katzenstreu künstlich hergestellten Katzenurin aufsaugt, ob sie Gerüche bindet und wie ergiebig sie ist. Den Praxisteil übernahmen 18 Katzen in Privathaushalten.
Katzenstreu „gut“ und „befriedigend“
Die Ergebnisse lagen eng beieinander. „Zehn Produkte erreichten die Note ‚gut‘, die übrigen waren ’befriedigend, keines war besonders schlecht“, so Peter Schick, Projektleiter bei „Stiftung Warentest“. Größere Unterschiede habe es etwa bei der Handhabung gegeben.
APA/AFP/Joseph Eid
So zerfielen die weichen Klumpen mitunter beim Herausnehmen oder die Streu verklebte am Boden des Katzenkisterls. Manche Produkte blieben an Pfoten und Fell kleben und verteilten sich in der Wohnung. Nicht immer war auf der Verpackung lesbar, woraus die Katzenstreu besteht. Alles in allem waren es aber keine gravierenden Mängel.
Kosten zwischen 7 und 33 Euro pro Monat
Unterschiede gab es auch beim Preis. Dafür errechneten die Tester die monatlichen Kosten für die Einstreu. Sie betrugen zwischen sieben und 33 Euro. 33 Euro im Monat kostet die Katzenstreu von Catsan („Natural“, „Ultra plus“). Sie schnitt im Test „gut“ ab, weil die Klumpen sehr stabil sind.
Noch um einen Hauch besser im Test war die Eigenmarke von Lidl, „Coshida Ultra weiß“. Sie ist mit neun Euro pro Monat wesentlich günstiger. Ab Ende Februar werde dieses Produkt auch in Österreich erhältlich sein, so ein Lidl-Sprecher auf Anfrage von Help.ORF.at. Mit der Note 2,3 zählt diese Katzenstreu zu den Testsiegern. Die beiden anderen punktegleichen Testsieger sind Eigenmarken der Disconter Edeka und Kaufland, die nicht in Österreich erhältlich sind.
Auch zwei Produkte aus Pflanzenfasern „gut“
Katzenstreu aus Naturton wie Bentonit verkauft sich gut. Produkte aus Pflanzenfasern führen dagegen eher ein Nischendasein. Im Test erwiesen sie sich jedoch als gute Alternative. Zwei der drei getesteten Produkte schnitten „gut“ ab: „Dein bestes Öko-Klumpstreu“ von dm (monatliche Kosten sieben Euro, in Österreich nicht erhältlich) und Catsan „Natural“ (monatliche Kosten 33 Euro).
„Katzenstreu aus Pflanzenfasern ist nachhaltiger, weil sie aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wird“, so Schick. Ton sei letztlich auch ein Rohstoff, der irgendwann zu Ende gehen könnte. Der für Katzenstreu verwendete Ton hat mitunter einen weiten Transportweg hinter sich. Bei den Marken Golden Grey, Tigerino und Fressnapf kommt er sogar aus Kanada.
Stiftung Warentest
Streu nicht im Klo entsorgen
Fast jede Katzenstreu konnte im Test unangenehme Gerüche neutralisieren. Manche Produkte gibt es nur mit Parfumduft, meist Babypuder. Den Katzen dürfte der Duft relativ egal sein, vermutet Schick. Das werde wohl eher für die Menschen gemacht.
Schlechte Gerüche kann man auch vermeiden, wenn man die Hinterlassenschaft der Katze möglichst rasch entfernt. Sie gehört in den Hausmüll, nicht ins Klo, weil Bentonit die Leitungen verstopfen kann. Ab und zu braucht das Katzenklo auch eine komplette Reinigung mit heißem Wasser.
Katzen können plötzliche Veränderungen sehr übel nehmen. Möchte man die Katzenstreumarke wechseln, sollte man daher behutsam vorgehen und zunächst nur ein Drittel der neuen Streu untermischen. Bei mehreren Tieren empfehlen sich auch mehrere Katzentoiletten. Geht doch einmal etwas daneben, muss es nicht unbedingt an der Katzenstreu liegen. Manchmal ist das Katzenklo auch einfach zu klein.
Karin Fischer, help.ORF.at
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Publiziert am 08.02.2020