Test: Putzroboter reinigen oft schlampig

Staubsaugerroboter haben mittlerweile Einzug in viele Haushalte gehalten. Die neue Generation der Putzroboter saugt nicht nur, die Geräte wischen auch den Boden auf. Die deutsche Stiftung Warentest hat sieben dieser Saug- und Wischroboter getestet. Das Ergebnis: Viele putzten schlampig, kein Gerät war wirklich empfehlenswert.

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Getestet wurden fünf Kombigeräte, die saugen und wischen (Ecovacs „Deebot Osmo 930“, Xiaomi „Roborock S6“, Zaco „A9s“, Medion „MD 18501“, Prosenic „790T“) sowie zwei Wischroboter (iRobot „Braava jet m6“, Moneual „Everybot RS700“). Alle verfügten über einen Wassertank und feuchte Wischtücher. Die Kombigeräte waren zusätzlich mit Bürsten und einer Saugöffnung ausgestattet. Die meisten Modelle ließen sich auch per App steuern.

Diverse Saug- und Wischroboter

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Saug- und Wischroboter sollen den Hausputz erleichtern

Kombigeräte bestenfalls Mittelmaß

„In der Praxis funktionierten die Kombigeräte nur mittelmäßig“, so Sarah Vasconi, Projektleiterin bei Stiftung Warentest. Die Kombigeräte saugten nicht so gründlich wie echte Saugroboter. Sie wischten aber auch nicht so gut wie reine Wischroboter.

Um die Saugleistung zu überprüfen wurden Staub und Kaffeepulver auf Teppichen und Hartböden verstreut. Die Putzhilfen sollten die gesamte Fläche einschließlich der Ecken und Kanten reinigen. Die meisten schafften das auf Hartböden ganz gut, auf Teppichen schon schlechter.

Zwei schafften auch eingetrocknete Flecken

Beim Wischen zeigten sich die größten Unterschiede. Fast alle Modelle entfernten Kaffeeflecken gründlich. Fettschmutz und vor allem eingetrockneter Senf waren für manche aber kaum zu bewältigen. Vor allem die Kombigeräte hatten damit zu kämpfen. „Die Saug- und Wischroboter hatten nicht die Stärke, diese Flecken wegzuwischen, weil sie nur ein feuchtes Tuch hinter sich herziehen“, so Vasconi.

Nur die zwei Wischroboter im Test konnten hier mit einem „gut“ punkten. Sie waren ebenso gründlich wie ein Wischmopp. Am wirksamsten gegen eingetrocknete Flecken erwies sich der Wischroboter „Braava jet m6“ von iRobot, mit 655 Euro das teuerste Gerät im Test. Er war das einzige Modell, das beim Putzen einen Wasserstrahl versprühte.

Stromschlaggefahr durch mangelhafte Isolierung

Im Test reichte es beim iRobot trotzdem nur für ein schwaches „befriedigend“, weil ein Kabel bei der Ladestation nicht ausreichend isoliert war. Hier bestehe Stromschlaggefahr, so die Tester.

Auch der zweite Wischroboter, „Everybot RS700“ von Moneual (197 Euro) konnte die Tester nicht überzeugen. Sein Wassertank war der kleinste und reichte gerade einmal für zehn Quadratmeter. Bei Engstellen blieb das Gerät stecken. Außerdem navigierte es, indem es gegen Scheuerkanten und Stuhlbeine fuhr und das nicht gerade leise.

Nachfolgemodelle abwarten

Die Kombigeräte waren im Test bestenfalls mittelmäßig. Auf Teppichböden ließen sie Schmutz in Ecken und Kanten meist liegen. Manche Modelle bliesen den eingesaugten Staub auch gleich wieder aus. Am besten schnitt noch der Saug- und Wischroboter „Deebot Ozmo 930“ von Ecovacs ab. Er kostete 380 Euro. Eine Empfehlung gab es allerdings für keines der Modelle.

Streckenlaufbild des Putzroboters "Deebot Ozmo 930" von Ecovacs

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Streckenlaufbild des „Deebot Ozmo 930“ von Ecovacs

Die Geräte würden sich eher „für zwischendurch“ eignen, so das Fazit von Stiftung Warentest. Wer einen wirklich guten Putzroboter sucht, solle auf verbesserte Nachfolgemodelle warten.

Hindernisse aus dem Weg räumen

Will man das Saugen und Wischen dennoch einem Putzroboter überlassen, sollte ihm zumindest die Arbeit erleichtert werden. Dazu gehört, den Boden frei zu machen, Kabel wegzuräumen und Stühle auf den Tisch zu stellen. Zuerst wird gesaugt, erst danach gewischt.

Die Geräte selbst müssen auch regelmäßig gereinigt werden: Das bedeutet Bürsten und Räder von Schmutz und Haaren zu befreien und das Wischtuch nach jeder Verwendung heiß auszuwaschen, weil es sonst nur den Schmutz verteilt.

Karin Fischer, help.ORF.at

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