50 Handcremes im Test: Hälfte „sehr gut“

Eine reichhaltige Handpflege hilft in der kalten Jahreszeit gegen trockene, rissige Haut. Das deutsche Magazin „Ökotest“ hat die Inhaltsstoffe von 50 Handcremes unter die Lupe genommen. Die Hälfte der Produkte schnitt „sehr gut“ ab. Sieben Cremes, darunter bekannte Marken wie Dove, Bepanthol, Eucerin und Neutrogena, fielen durch.

Wenn die Haut an den Händen trocken und rissig wird, gelangen Bakterien, Viren und Schadstoffe leichter in den Körper. Deswegen sollten Handpflegeprodukte frei von problematischen Inhaltsstoffe sein.

„Ökotest“ untersuchte 50 Cremes aus dem Drogeriemarkt, Supermarkt, Biofachhandel und Reformhaus. Dabei zeigte sich, dass der Preis kein Qualitätskriterium ist.

Hände mit Creme

Getty Images/Runstudio

Der Inhaltsstoff Glycerin bindet die Feuchtigkeit in der Haut

Sehr gut und günstig

Sehr gute und preisgünstigste konventionelle Handcremes haben Lidl mit Cien Care Handcreme um 57 Cent, Müller mit Aveo Hand & Nagelbalsam um 86 Cent und Billa mit Today Hand- & Nagelbalsam Kamille um 1,50 Euro im Angebot. Auch „sehr gut“ waren unter anderem die Kamill Classic Hand & Nagelcreme, der Dr. Scheller Calendula Handbalsam

Im Bereich der Naturkosmetik zählen die Alverde Intensiv Handcreme um 2,25 Euro bei DM und Terra Naturi Handcreme Wildrose um 1,59 Euro bei Müller zu den günstigsten Handcremes im Test. „Sehr gut“ haben unter anderem auch die Sante Intensive Repair Handcreme und die Weleda Sandorn Handcreme abgeschnitten.

Durchgefallen wegen problematischer Stoffe

Von neun der Artikel (sieben Mal „ungenügend“ und zwei Mal „mangelhaft“) rät Ökotest ab, weil sie unnötige künstliche Zutaten enthalten wie etwa PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässig für Fremdstoffe machen können. Dazu zählen die Atrix Intensive Schutzcreme, der Bepanthol Handbalsam, die Dove Pflege Geheimnisse Handcreme Kokos- und Mandelduft, Eucerin pH5 Handcreme, L‘ Occitane Dry Skin Hand Cream, Neutrogena Sofort einziehende Handcreme und die im Baumarkt erhältliche O‘Keeffe‘s Working Hands Handcreme.

Duftstoffe, Mineralölkohlenwasserstoffe

Einige Cremes wiesen Paraffine und Silikone auf, die sich nicht so gut ins Gleichgewicht der Haut integrieren wie natürliche Öle und Fette. Andere Kosmetika enthielten Lilial, der Duftstoff hat sich im Tierversuch als fortpflanzungsgefährdend erwiesen.

In drei Produkten wurden MOAH (aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe) gefunden, zu denen auch Verbindungen gehören, die im Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Plastik steckte in 21 Handcremes, synthetische Polymere in elf. Die Kunststoffverbindungen können schwer abbaubar sein und das Abwasser unnötig belasten.

Handschuhe tragen, lauwarmes Wasser

Die AK rät für gesunde und schöne Hände zu Handschuhen beim Putzen und pH-neutraler oder milder Flüssigseife beim Waschen - mit lauwarmem statt heißem Wasser. Für die schnelle Pflege könne man etwas Kokosfett oder Olivenöl einmassieren, für eine Maske über Nacht am besten eine fettige Creme verwenden und Baumwollhandschuhe anziehen. Bei schuppiger, brennender und rissiger Haut führt aber kein Weg am Arzt vorbei.

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