Grau und fleckig: Waschnüsse fallen im Test durch

Waschnüsse und Rosskastanien gelten als umweltfreundliche natürliche Waschmittel. Im Test der deutschen Stiftung Warentest fielen sie allerdings durch. Im Vergleich mit herkömmlichem Waschmittel wuschen die Naturprodukte miserabel, ließen die Wäsche vergrauen und die Waschmaschine verkalken.

Getestet wurden Waschnussschalen von Cliir Nature und ein Rosskastanien-Granulat von Natur Gut. Beide Produkte fielen durch. Die Wäsche vergraute laut den Testern rasant. Schon nach 20 Waschgängen sei das Weiß der Prüftextilien grau gewesen.

Die Früchte der „Seifenbäume“ bzw. „Waschnussbäume“ („Sapindus mucorossi“) gelten als natürliches, in Indien und Nepal seit Jahrhunderten bekanntes Reinigungsmittel, das auch hierzulande von Öko-Vorreitern eingesetzt wird.

Schmutz lagert sich auf Kleidung ab

Ebenfalls enttäuschend: Die Mittel entfernten im Praxistest 20 Flecken, die im Alltag häufiger entstehen, so gut wie gar nicht. Demnach lösen die Nüsse und Kastanien zwar übliche Schmutzpartikel aus dem Textilien, schaffen es aber nicht, diese im Wasser zu halten.

Die Partikel setzen sich im Waschprozess wieder auf dem Stoff ab - und dieser verdunkelt sich nach und nach. Da den Mitteln außerdem eine wirksame Kombination an schmutzknackenden Enzymen und fettlösenden Tensiden fehle, lösten sie echte Flecken kaum.

Auch ökologisch kein Fortschritt

Auch ökologisch seien sie kein Fortschritt. Die Naturprodukte waschen den Testern zufolge so schlecht, dass Nutzer anschließend vermutlich einen neuen Waschgang durchführen - mit erneutem Strom- und Wasserverbrauch. Daher steige auch das Risiko, die vergraute Kleidung unnötig schnell wegzuwerfen und neue zu kaufen.

Bei hartem Wasser kann außerdem die Waschmaschine schnell verkalken, weil die Mittel keine Wasserenthärter enthalten.

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