Sparbücher: Fast keine Zinsen, aber teils satte Spesen

Am 31. Oktober ist wieder Weltspartag. Dass dieser stark an Bedeutung verloren hat, verwundert angesichts der schlechten Zinslage nicht. Für täglich fällige Sparbücher gibt es praktisch keine Zinsen mehr. Spesen können unterm Strich gar zu einem Minusgeschäft führen. Das zeigt ein Vergleich der Arbeiterkammer (AK).

Lediglich Online-Sparkonten bringen noch etwas, so die AK. Hier zahlen drei Anbieter mehr als ein Prozent pro Jahr, aber dies nur für Neukunden für einen begrenzten Zeitraum von drei bzw. vier Monate.

Täglich fällige Sparbücher bei 0,01 Prozent

Die drei Onlinebanken mit dem höchsten Sparzinssatz sind demnach die ING-DiBa mit 1,4 Prozent, die Santander mit 1,35 und die Austrian Anadi mit 1,01 Prozent. Andere Anbieter bieten 0,5 oder 0,4 Prozent jährlich. Für täglich fällige Sparbücher liegen die Zinsen bei 0 bis 0,1 Prozent, für täglich fällige Sparcards bei 0 bis 0,15 Prozent.

Spesen können zu einem Minusgeschäft werden

Für Sparbücher dürfen die Banken zwar keine Negativzinsen verlangen, da aber die Spesen bei Sparbüchern teils beträchtlich seien, könnten Sparkonten zu einem Minusgeschäft werden, warnt die AK.

Sechs von 14 Banken würden bei der Schließung eines täglich fälligen Sparbuches keine Spesen verlangen, acht Banken zwischen 3,20 Euro (Banken Burgenland) und sieben Euro (Hypo Tirol). Die BKS (6,35 Euro) verrechne zusätzlich 1,28 Euro Kontoführungsgebühr pro Quartal. Kostentransparenz sei in dem Bereich leider keine Selbstverständlichkeit, ergebe ein Check der Banken-Websites.

Auch bei gebundenen Sparbüchern Zinsen „am Sand“

Auch bei gebundenen Sparbüchern seien die Zinsen „am Sand“, so die AK in ihrer Aussendung. Bei 33 Banken liegen die Zinsen für Kapitalsparbücher auf zwölf Monate demnach im Durchschnitt bei 0,2 Prozent, für 36 Monate bei 0,5 und für 60 Monate bei 0,7 Prozent. Die Spanne für eine 12-Monats-Bindung betrage 0,05 bis 0,8 Prozent, für 36 Monate Bindung 0,125 bis ein Prozent, für 60 Monate Bindung 0,2 bis 1,01 Prozent.

Das Vergleichsportal durchblicker.at warnte zudem vor hohen Überziehungskosten am Konto - und den großen Unterschieden, die es hier gibt. Während die Habenzinsen derzeit nur im Promille-Bereich schwanken, würden sich die Angebote bei den Soll-Zinsen mit 6,625 bis 13,25 Prozent p.a. stark unterscheiden, so das Portal in einer Aussendung.

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