Bettdecken-Test: Gute Modelle um unter 100 Euro

Die deutsche Stiftung Warentest hat 14 Winterbettdecken aus Naturfaser und Synthetik geprüft. Das Ergebnis: Alle Decken hielten warm. Modelle aus Naturfaser punkteten mit besonderer Atmungsaktivität. Wer nicht allzu tief in die Tasche greifen möchte, hat mit Synthetik eine günstige Alternative. Gute Synthetikmodelle kosten weniger als 100 Euro.

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Wer zu wenig schläft, gefährdet die eigene Gesundheit. In der Regel braucht der Mensch sechs bis acht Stunden Schlaf pro Tag, um sich zu erholen. Neben Raumtemperatur und Matratze, spielt auch die Wahl der passenden Bettdecke eine wichtige Rolle.

Duo-„Ganzjahresdecken“ getestet

Eine gute Decke soll die Körperwärme speichern, gleichzeitig atmungsaktiv sein und möglichst lange haltbar bleiben. Im Test wurden so genannte Duo-Decken – auch als „Ganzjahresdecken“ bekannt – untersucht. Das sind zwei einzelne Decken, die am Rand zusammengenäht sind. Der dadurch entstehende Luftpolster sorgt für eine optimale Wärmeisolierung.

Füße ragen unter einer Bettdecke hervor

APA/dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Da Verbrauchern das Tierwohl wichtig ist, wurde beim Test auf Daune verzichtet

Zwei Materialgruppen wurden unter die Lupe genommen: Naturfaser wie Kamelhaar, Merino oder Hanf und Synthetikmaterialien wie Polyester oder Lyocell. Synthetikmaterialien wiegen weniger und gelten als pflegeleicht, so Roman Schukies von der Stiftung Warentest.

Im Test zeigte sich aber, dass nicht alle Modelle dieses Versprechen einhalten konnten. Teilweise verrutschte die Füllung nach dem Waschen oder die Decke ging ein. Am meisten schrumpfte ein Modell aus Naturfaser, eine Merinodecke. „Die Stärken der Naturfaser liegen in der Atmungsaktivität“, sagt Schukies. Hier lagen zwei Produkte aus Kamelhaar und Hanf-Baumwolle vorne.

Naturfaser besonders atmungsaktiv

Die beste Naturfaserdecke im Test war das Modell „Kamelhaardecke Natur Classic 342 Brilliant Duo“ von Billerbeck um knapp 220 Euro. Kamelhaar sei zwar teuer und schwer, wirke aber besonders feuchteregulierend, so Stiftung Warentest. Die zwei anderen getesteten Naturfaserdecken von Allnatura (Modell „Hanf-Duo-Bettdecke Canapa“ um 180 Euro) und Traumina (Modell „Cube Merino Duo Steppbett“ um 180 Euro) schnitten nur mit „ausreichend“ und „mangelhaft“ ab.

Die Decke in Originalgröße und geschrumpft nach dem Waschen

Stiftung Warentest

Die Decke von Traumina im Größenvergleich vor und nach dem Waschen

Sie sind nach dem dritten Waschgang deutlich geschrumpft oder trugen Schäden bei der Füllung davon. Lichte Stellen bildeten sich nach dem Waschen auch bei der Ikea-Synthetikdecke „Rödtoppa besonders warm“ (60 Euro). In den anderen Prüfpunkten schnitt sie mit „Gut“ ab.

Fünf gute Synthetikdecken

Von den zehn im Handel erhältlichen, getesteten Synthetikdecken wurden fünf mit „Gut“ bewertet: die „Meradiso Duo-Steppbett Polygiene“ Decke von Lidl (20 Euro), die Decke „Vital Plus Winterbett“ von Centa-Star (190 Euro), das Modell „f.a.n. Texas“ (60 Euro), die „Thinsulate Duo-Warm Steppbett V“ Decke von Garanta (180 Euro) und die „Prosa Duett“ von Paradies (130 Euro). Letztere hat eine besonders hohe Wärmeisolation. Die am wenigsten wärmende Synthetikdecke im Test war von Garanta.

Einmal pro Jahr schonender Waschgang

Insgesamt hatten alle Bettdecken im Test eine hohe Wärmeisolation, wie die Laborwerte zeigten. Wie warm eine Decke wirklich ist, sei laut Stiftung Warentest für Konsumenten im Geschäft nur schwer herauszufinden. Zwar werde der Wärmegrad häufig mit einem Punktesystem angegeben, dieses sei allerdings nicht standardisiert und bei jedem Hersteller anders.

Aus hygienischen Gründen sollten Decken regelmäßig gewaschen werden. Der deutsche Textilwarenverband empfiehlt das Waschen einmal pro Jahr. Dabei sollte man sich an die Pflegeanleitung der Anbieter halten, so Stiftung Warentest. Zudem raten die Tester auf Bleichmittel zu verzichten und eine niedrige Schleuderzahl zu verwenden, um die empfindlichen Fasern zu schonen. Manche Naturhaardecken erlauben keine Nassreinigung. Diese sollte man daher regelmäßig lüften und von einer professionellen Reinigung reinigen lassen.

Noel Kriznik, help.ORF.at

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