Europavergleich: Viel Zucker in Limonaden in Österreich

Limonaden wie Fanta, Sprite und Tonic Water schmecken europaweit gleich süß. Das bedeutet aber nicht, dass in ihnen gleich viel Zucker steckt. Fanta etwa enthält in Österreich mehr als doppelt so viel Zucker wie in Großbritannien, so eine Erhebung der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich.

Die Konsumentenschützer kauften Fanta, Sprite und Tonic Water von Schweppes in Großbritannien, Norwegen, Belgien und Österreich ein und verglichen die jeweiligen Zuckerangaben und Inhaltsstoffe.

13 Würfel­zucker in halbem Liter Fanta

In Österreich enthält ein halber Liter Fanta in der Flasche 51,5 Gramm Zucker. Das entspricht 13 Stück Würfelzucker. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei das etwas mehr als täglich konsumiert werden sollte. Die gleiche Menge britisches Fanta kommt gerade einmal auf 23 Gramm Zucker. Ähnlich bei Schweppes Indian Tonic Water: Die britische Variante enthält 45 Prozent weniger Zucker als die österreichische.

Bei klassischen Cola-Getränken gibt es hingegen keine Unterschiede. Coca-Cola Classic enthalte in allen vier Ländern gleich viel Zucker: 53 Gramm pro halbem Liter. Bei Pepsi Cola sind es 54,5 Gramm. Dafür hätten die Anbieter hier zuckerfreie Alternativen im Sortiment.

Weniger Zucker, mehr Süßstoffe

Den Grund für die Unterschiede sehen die Konsumentenschützer in der Zuckersteuer für Softdrinks. In Großbritannien beträgt sie seit April 2018 je nach Zuckergehalt 21 bis 27 Cent pro Liter. Deswegen hätten Getränkehersteller offenbar ihre Rezeptur geändert und den Zuckergehalt gesenkt.

Je weniger Zucker die Limonaden enthielten, desto mehr künstliche Süßstoffe waren zugesetzt. Moderater Konsum dieser künstlichen Süßstoffe gelte zwar als sicher; es gebe aber auch Hinweise, dass beim Erhitzen gesundheitsschädliche Verbindungen entstehen könnten. Die AK Oberösterreich verlangt eine schrittweise Verringerung des Zuckergehalts. Ein Ersetzen durch andere Süßstoffe sei aber nicht die Lösung.

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