Wohin mit dem alten Speisefett

Öl aus der Fritteuse oder von Eingelegtem wie Schafkäse und Sardinen landet oft im Abfluss. Dort kann es aber Schaden anrichten: Öl hat in Gewässern nichts verloren, auch nicht, wenn es pflanzlich ist.

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Bei kleinen Mengen, etwa nach dem Anbraten, reicht es, die Pfanne mit einer Serviette auszuwischen und sie in den Restmüll zu werfen. Fällt mehr an, sollte das Öl gesammelt und bei Problemstoffsammelstellen oder Recyclinghöfen abgegeben werden. Das können alle gebrauchten oder verdorbenen Fette und Öle sein, pflanzliche und tierische, auch Schmalz und Butter. Fertige Saucen oder Salatmarinaden, Mayonnaise, Motor- und Schmieröl gehören nicht dazu.

Wöli, Öli und Fetty

In ganz Österreich kann man bei Mistplätzen oder Recyclinghöfen kostenlos Sammelbehälter für altes Speiseöl abholen. Dort können auch die vollen Küberl gegen leere getauscht werden. Sie fassen zwischen drei und fünf Liter, für Gastronomiebetriebe gibt es größere Varianten. In der Steiermark und im Burgenland heißt der Behälter „Fetty“, in Wien „Wöli“, in Niederösterreich „Nöli“, in den übrigen Bundesländern einfach „Öli“.

Butte schmilzt im Topf

apa/afp/Rodger Bosch

Bei kleinen Mengen reicht es den Kochtopf oder die Pfanne auszuwischen

Vom Abfallservice der Stadt Salzburg heißt es, dass es am besten wäre, das vorgesehene Küberl zu bringen. Flaschen und Gläser müssen manuell entleert werden und das dauere bei regem Betrieb oft zu lange. Laut Ulrike Volk von der Wiener Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft (MA 48) wären andere Behälter als der „Wöli“ kein Problem. „Man kann auch ein altes Gurkenglas verwenden, oder eine leere Flasche, in der davor schon Öl war, wieder befüllen“, rät Ulrike Volk.

Fett schadet dem Abfluss

„Was man ganz und gar nicht machen sollte, ist das alte Speisefett in den Kanal oder ins Waschbecken zu gießen, da kann es zu Verstopfungen kommen, sowohl im Kanal als auch in den Leitungen“, betont Ulrike Volk von der MA 48. Teure und aufwendige Reinigungen sind die Folge.

Wird Speiseöl gesammelt und zu einem Mistplatz gebracht, kann es weiter verarbeitet werden. Es wird gereinigt und verestert, damit daraus Biodiesel entsteht. Ein Liter altes Speiseöl ergibt rund 0,8 Liter Biodiesel. „Das hat dann einen doppelten Nutzen. Nicht nur in der Pfanne, sondern auch als Treibstoff zum Beispiel“, so Ulrike Volk. Entsorgt man altes Öl und Fett in den Restmüll, ist eine Verwertung als Biodiesel nicht mehr möglich.

Berg aus Plastikmüll

Fotolia/nmann77

Einmal im Restmüll, kann Öl nicht mehr zu Biodiesel verarbeitet werden.

„Für die Müllverbrennungsanlagen wäre das kein Problem, aber getrennt sammeln ist einfach das beste, was man tun kann“, empfiehlt Ulrike Volk von der MA 48. Oft erspare man sich damit auch eine Patzerei in der Küche oder am Weg zur Tonne. „Wenn Sie Pech haben, geht die Flasche oder ein anderer Sammelbehälter im Müll auf.“

Mobile Sammeldienste

In Wien gibt es neben den Mistplätzen auch stationäre Problemstoffsammelstellen auf vier Märkten, wie dem Naschmarkt oder dem Meidlinger Markt. Zusätzlich fährt ein Kleinlaster alle drei Monate Standorte in der ganzen Stadt an. „So kann man auch fußläufig Problemstoffe abgeben, wie Batterien, Farben und Lacke oder eben Speiseöl“, so Ulrike Volk.

In Graz fährt der „Giftmüllexpress“ dreimal in der Woche durch die Bezirke, in der Stadt Salzburg hält ein Wagen vor dem Schloss Mirabell, immer donnerstags, wenn der Schrannenmarkt stattfindet. In Vorarlberg wird altes Fett und Öl landesweit nach Regionen gestaffelt abgeholt. Mobile Problemstoffsammlungen gibt es vielerorts, die Termine sind am besten bei der Gemeinde oder der Stadtverwaltung zu erfragen.

Elisabeth Stecker, help.ORF.at

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