Verbraucherschützer warnen vor Viagogo-Tickets

Konsumentenschützer haben die Ticketbörse Viagogo erneut scharf kritisiert. Verbraucher, die dort Eintrittskarten für Konzerte oder Sportveranstaltungen kaufen, zahlen überhöhte Preise für die Tickets, dazu kommen „nicht nachvollziehbare Gebühren“.

Die deutschen Verbraucherschützer untersuchten die Preise für 171 Konzerte in München im April und Mai.

Überhöhter Kaufpreis

Der Weiterverkauf von Eintrittskarten auf Viagogo generiere hohe Einnahmen: Schon zu Beginn des Kaufprozesses werden die Tickets zu deutlich höheren Preisen als den Originalpreisen angeboten - sie liegen laut Verbraucherzentrale durchschnittlich um 31 Euro über den jeweils günstigsten Tickets. „Dabei ist nicht ersichtlich, wer von diesem Preisaufschlag profitiert, weil die Verkäufer anonym bleiben“, erklärte Tatjana Halm, Teamleiterin Marktwächter in der Verbraucherzentrale Bayern.

Gebühren und noch mehr Gebühren

Im weiteren Verlauf des Buchungsvorgangs berechne Viagogo noch zusätzliche Gebühren. Diese lagen in der Untersuchung für das günstigste Angebot pro Ticket durchschnittlich bei zusätzlich 35 Euro.

Erst kurz vor Abschluss der Bestellung erscheinen außerdem Buchungsgebühren und die Mehrwertsteuer. Diese betrugen im Untersuchungszeitraum je nach Veranstaltung zwischen acht und 92 Euro pro Ticket - im Durchschnitt lagen sie bei 22 Euro.

„Preisliche Willkür“

„Verbraucher sind bei Viagogo einer preislichen Willkür ausgeliefert. Höhere Ausgangspreise der Tickets und intransparente Gebühren sorgen für ein Preisniveau, das deutlich über dem offizieller Verkaufsstellen liegt“, lautet das Fazit der deutschen Verbraucherschützer.

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