Mehr Convenience und weniger Fleisch im Einkaufskorb

Das Einkaufsverhalten der österreichischen Haushalte bei Lebensmitteln hat sich in den vergangenen 25 Jahren deutlich verändert. Convenienceprodukte, also vorgefertigte Lebensmittel, und Bio liegen im Trend. Fleisch wird weniger gekauft. Das geht aus einer Erhebung der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.

Seit 25 Jahren zeichnen österreichische Haushalte ihre Einkäufe für die AMA auf, aktuell sind es 2.800. Aus diesen repräsentativen Daten lassen sich die Einkaufsgewohnheiten ermitteln und langfristige Vergleiche ziehen.

Gegessen wird mehr außer Haus

Die Österreicherinnen und Österreicher essen öfters außer Haus, der Supermarkt wird seltener besucht als noch vor zehn Jahren. Damals gingen die Teilnehmer des Haushaltspanels noch im Schnitt 145-mal einkaufen, im Jahr 2018 waren es nur noch 129-mal. Immer beliebter werden vorgeschnittener Käse und Wurst sowie Convencienceprodukte wie vorgeschnittenes Obst und Fertiggerichte. Bereits mehr die Hälfte der Milch wird als länger haltbare ESL-Milch verkauft.

Eine Grafik zeigt die Trends im Lebensmittelhandel

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/AMA-Haushaltspanel

Öfter gekauft werden auch Käse und Biolebensmittel. Der Bioanteil verdreifachte sich auf knapp neun Prozent. Butter ist - trotz des deutlichen Preisanstiegs - wieder beliebter als Margarine. Fleisch und Geflügel landen hingegen seltener im Einkaufswagen. 2008 kaufte ein durchschnittlicher Haushalt im Lebensmittelhandel noch 40 Kilogramm Fleisch und Geflügel, im vergangenen Jahr waren es nur noch 34 Kilogramm. Fleisch und Wurst wurden im Vergleich zu anderen Warengruppen billiger.

Konzentration im Lebensmittelhandel nimmt weiter zu

Die Essgewohnheiten der Österreicherinnen und Österreicher haben sich in den vergangenen Jahren aber nur leicht verändert: 2018 bezeichneten sich in einer Umfrage 78 Prozent als Fleischesser, 16 Prozent als Flexitarier, die gelegentlich Fleisch essen, vier Prozent als Vegetarier und zwei Prozent als Veganer. 2012 lag der Anteil der Fleischesser noch bei 81 Prozent.

Die Supermarktkonzentration nahm deutlich zu: Hatten im Jahr 2003 Spar, Rewe (u.a. Billa, Merkur) und Hofer noch einen Marktanteil bei den Einkäufen von knapp 80 Prozent, stieg der Anteil bis 2018 auf 87,7 Prozent. Der Anteil der Handelsmarken legte in den vergangen zehn Jahren von 44 Prozent auf 53 Prozent zu. Der Bioanteil bei den Einkäufen schnellte von 2,7 Prozent im Jahr 1997 auf 8,9 Prozent im Jahr 2018 hinauf.

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