Acht von zehn Baby-Bodys im Test hautverträglich

Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich haben zehn Baby-Bodys auf Hautverträglichkeit getestet. Das Ergebnis: Acht von zehn waren hautfreundlich, bei zweien können beim Tragen des Bodys Hautirritationen auftreten.

Für den Test wurde eine zufällige Auswahl an Baby-Bodys getroffen. Der günstigste kostete 71 Cent, der teuerste, ein zertifizierter Biobaumwoll-Body, sieben Euro. Hergestellt wurden die Produkte in China, Bangladesh, Sri Lanka und Indien. Bei vier fehlte allerdings eine Herkunftsangabe.

Auf das „Made in“ vor dem Kauf achten

Beim Kauf der Textilien solle man auf das Gütesiegel des „Global Organic Textile Standard“ (GOTS) achten, empfiehlt die AK. Es sei das einzige, das hohe ökologische Standards für die gesamte Produktionskette und die Rohstoff- und Textilproduktion mit Veredelung und Farben garantiere. Das bedeutet, dass alle eingesetzten chemischen Zusätze, wie etwa Farbstoffe und Hilfsmittel, bestimmte umweltrelevante und toxikologische Kriterien erfüllen müssen. 

Zwei der zehn geprüften Baby-Bodys wurden als nicht hautfreundlich beurteilt. Beim Tragen des Liegelind Baby-Body von NKD und eines Bodys aus Biobaumwolle von C&A können Hautirritationen auftreten.

C&A weist in einer Reaktion auf das Testergebnis darauf hin, dass die Kleidungsstücke die Grenzwerte des Öko-Tex-100-Standards einhalten würden und zieht die Testmethodik in Zweifel. Dem Unternehmen seien keine Beschwerden über Hautreizungen bekannt.

Zwei Bodys bestanden Test nicht

Im Baby-Body „Rock“ der Modekette Mango, der laut Hersteller in Bangladesh fabriziert wurde, fanden die Tester zu viele Chemikalien, hieß es in der Presseaussendung der Arbeiterkammer am Mittwoch. Der Body enthielt eine unerlaubt hohe Konzentration von Tensid-Rückständen. Außerdem lag die Summe der Alkylphenolverbindungen, zu denen Nonylphenolethoxylate (NPEO), Nonylphenol (NP) und verwandte Chemikalien zählen, deutlich über dem erlaubten Grenzwert.

Inhaltsstoffe gelangen durch das nicht-europäische Ausland in die EU

NPEO sind in der EU verboten, werden aber außerhalb Europas in der Textil- und Lederverarbeitung oft zum Waschen und Reinigen benutzt. NPEO ist kaum abbaubar, sodass sich durch das Waschen der Kleidung die Inhaltsstoffe in das heimische Gewässer mischen und so auch in unsere Nahrungskette. Schon kleine Mengen sind für die Gewässerfauna gefährlich und können sich im menschlichen Körper anreichern. Unmittelbare Gefahr für Menschen soll laut Arbeiterkammer jedoch nicht von ihnen ausgehen.

Für den Test wurde aus den Textilien ein Extrakt mit künstlicher Schweißlösung hergestellt und zu lebenden Zellen einer Zellkultur gegeben. Lebten nach 24 Stunden noch 70 Prozent der Zellen, wurde Hautfreundlichkeit attestiert.

Waschen schützt die Babyhaut

Die Arbeiterkammer empfiehlt, neue Kleidung immer vor dem ersten Tragen zu waschen - besonders Gewand für Babys und Kinder. So könne das Risiko von Hautirritationen erheblich minimiert werden.

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