EU-Kommission fordert Änderungen von Airbnb

Pünktlich zur Hauptreisesaison nimmt die EU-Kommission den US-Zimmervermittler Airbnb ins Visier. Die Internetplattform verstoße mit teils unklaren Preisangaben und unzulässigen Geschäftsbedingungen gegen EU-Recht. Bis Ende August müsse Airbnb diese Mängel beheben, verlangt die EU-Kommission.

Immer mehr Urlauber buchen ihr Ferienquartier via Airbnb. Auch in Österreich boomt die Onlinevermietungsplattform, obwohl die abgabenrechtliche Situation der Airbnb-Unterkünfte nach wie heftig umstritten ist und in einem rechtlichen Graubereich liegt.

Preise sollen benutzerfreundlicher dargestellt werden

EU-Kommission und europäische Verbraucherschutzbehörden stoßen sich konkret daran, dass bei Angeboten von Airbnb nicht immer der Gesamtpreis einschließlich Servicegebühren erkennbar sei. Außerdem müsse die Plattform klar ersichtlich darstellen, ob es sich um einen privaten oder professionellen Anbieter handle - denn für beide Kategorien seien jeweils unterschiedliche Verbraucherregeln gültig. Weiters werden diverse Änderungen in den allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters mit Blick auf Klagsmöglichkeiten und Schadenersatzfragen verlangt.

„Immer mehr Verbraucher buchen ihre Urlaubsunterkunft online und dieser Sektor bietet Urlaubern viele neue Chancen“, so EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourova. Erfolg könne aber keine Entschuldigung dafür sein, sich nicht an EU-Verbraucherschutzregeln zu halten. Die Kunden müssten leicht verstehen können, für welche Dienste sie wie viel zu zahlen hätten. Nötig seien zudem faire Regeln bei Stornierung durch den Eigentümer, so Jurova.

Airbnb will trotz Kritik massiv wachsen

Airbnb wurde 2008 als Plattform für Anbieter von Unterkünften gegründet und hat seinen Sitz in San Francisco (USA). Die Plattform vermittelt millionenfach private und gewerbliche Unterkünfte, nach eigenen Angaben in 34.000 Städten weltweit. In vielen Großstädten ist allerdings die Knappheit von Wohnraum ein großes Thema. Portale wie Airbnb sehen sich deshalb immer wieder Vorwürfen ausgesetzt, die Wohnungssituation zu verschärfen.

Airbnb will trotz der Konflikte seine Geschäftsbereiche massiv ausweiten. Das Portal setzt künftig nicht nur auf Zimmervermittlungen, sondern plant eine Rundum-Reise-App: „Von der Frage wie man hinkommt, wo man übernachtet, bis hin was man dort macht oder wo man isst“, so Airbnb-Sprecher Chris Lehane.

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