Rückruf: Bakterien in Pesto gefunden

Ein Pesto der Marke „Pesto di finocchietto e mandorle - Segreti di Sicilia“ wird zurückgerufen. Es ist mit Bakterien verunreinigt, die ein hochgiftiges Nervengift bilden können. Das Produkt wird in Linz und Salzburg gehandelt und sollte keinesfalls verzehrt werden.

Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gibt im Auftrag des Ministeriums für Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) bekannt, dass das Nahrungsmittel „Pesto di finocchietto e mandorle - Segreti di Sicilia“ des italienischen Herstellers Segreti di Sicilia wegen einer Kontamination mit dem Bakterium Clostridium botulinum als gesundheitsschädlich beurteilt wurde.

Hitzebeständig bis über 100 Grad

Clostridium botulinum ist ein „Anaerobier“; das bedeutet, das Bakterium wächst nur unter sauerstoff-freien Bedingungen, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Aussendung. Es bildet hitzebeständige Sporen, die erst bei Temperaturen über 100 Grad C abgetötet werden. Die von diesem Bakterium gebildeten Nervengifte, so genannte Neurotoxine, zählen zu den stärksten Giften, die man kennt. Diese Gifte sind hitzebeständig.

Bakterien bilden hochgiftige Toxine

Die von den Bakterien gebildeten Toxine sind extrem giftig: Bereits 10 Nanogramm (zehn Milliardstel Gramm) gelten für den Menschen als tödliche Dosis. Die Gifte schädigen das Nervengewebe und verursachen dadurch „schlaffe Lähmungen“. Nach zwölf bis 36 Stunden treten Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung auf. Typisch sind in der Folge Sehstörungen (Doppelbilder, Verschwommensehen, Lichtscheu), Schluckstörungen sowie eine schnell fortschreitende schlaffe Lähmung, die auch die Atemmuskulatur betrifft. Patienten/-innen mit diesen Symptomen gehören umgehend in ärztliche Behandlung. Seit Einführung der künstlichen Beatmung wurde in Österreich kein labordiagnostisch bestätigter Botulismus-Todesfall mehr dokumentiert.

Bezeichnung der Ware: Pesto di finocchietto e mandorle
Chargennummer: 19071701
Mindesthaltbarkeitsdatum: 31/07/2019
Hersteller: Frantoi Cutrera

Das Produkt wurde in Österreich in zwei Geschäften in Salzburg und Linz gehandelt und sollte unter keinen Umständen verzehrt werden.

Mehr zum Thema: