Flügerl, Haifischflosse, Nudel: Schwimmhilfen für Kinder
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Die Schwimmbecken und Seen sind gut besucht und viele der jüngsten Badegäste sind mit Zubehör im Wasser: bunte Schwimmnudeln, Reifen in Tierform, Haifischflossen am Rücken. Auch bei Schwimmhilfen gibt es Trends, wie etwa derzeit verschiedene Oberteile aus Schaumstoff mit einem Überzug aus Neopren, oder so genannte „Backfloats“ für den Rücken. Sie sollen eine flache Körperlage im Wasser fördern.
Schwimmen lernen oder plantschen
Wenn das Kind tatsächlich schwimmen lernen soll, dann rät Peter Steiner von der Wiener Schwimmschule Steiner dazu, auf genügend Bewegungsfreiheit zu achten. Das Kind muss dann aktiv mit Schwimmzügen mithelfen, damit der Kopf über Wasser bleibt. Anfänger und jüngere Kinder brauchen mehr Auftrieb. Manche Hersteller bieten Stufensysteme je nach Können an. Schwimmsitze, die Kleinkinder an das Wasser gewöhnen sollen, sind mit Vorsicht zu genießen. Manche kippen leicht, oder werden bei zu wenig Luft instabil.
APA/Georg Hochmuth
Schwimmtrainer Peter Steiner rät, das Kind auf jeden Fall zum Aussuchen einer Schwimmhilfe mitzunehmen. Obwohl bei vielen Produkten neben einer Altersempfehlung das zulässige Körpergewicht auf der Verpackung steht, ist es empfehlenswert den Sitz am Oberarm oder um den Bauch zu überprüfen. Und: Trotz Ausrüstung muss man immer dabei sein. Die beste Schwimmhilfe, sagt Steiner, sind Eltern, die mit ihrem Kind üben.
Kennzeichnungen und ihre Aussagekraft
Die deutsche Stiftung Warentest empfiehlt Produkte, die mit der europäischen Norm EN 13138 gekennzeichnet sind. Das bedeutet, dass nach den Maßstäben für eine Sicherheitsausrüstung geprüft wurde. Bei einem Test der Stiftung Warentest aus dem Jahr 2011 wurden zwei Schwimmsitze als unsicher bewertet, obwohl sie das GS-Zeichen (es steht für geprüfte Sicherheit) trugen. Bei der EU-Kennzeichnung CE fehlte bei einigen Schwimmhilfen die Angabe des Prüfinstituts.
Elisabeth Stecker/help.ORF.at
Die meisten der 24 getesteten Schwimmhilfen stufte die Stiftung Warentest aber als sicher ein. Zwei Schwimmflügel-Modelle wurden mit mangelhaft bzw. ausreichend beurteilt. Beim einen Produkt reißt der Ventilstöpsel zu leicht ab, das andere wird nur mit einer Schleife am Körper befestigt. Bei 19 der 24 Schwimmhilfen fand die Stiftung Warentest Schadstoffe, allerdings meist in geringen Mengen, sodass sie noch den gängigen Normen entsprachen. Manche Hersteller haben seitdem nachgebessert, aktuelle Testergebnisse liegen jedoch nicht vor.
Unterschiede bei Qualität und Preis
Schwimmnudeln sind mit rund fünf Euro mitunter am günstigsten. Sie sind für Kinder geeignet, die schon kurze Strecken alleine schwimmen können, da sie nicht allzu viel Auftrieb geben und man leicht abrutscht. Schwimmflügel oder Schwimmreifen beginnen schon bei zehn Euro. Für die Arme wurden in den letzten Jahren Schwimmscheiben aus Schaumstoff beliebt – hier kann keine Luft ausgehen. Auch Mischformen aus Schaumstoff mit einer zusätzlichen Luftkammer gibt es. Sie sind etwas teurer als die klassischen Schwimmflügel.
Elisabeth Stecker/help.ORF.at
Gerade bei aufblasbaren Schwimmhilfen gibt es große Qualitätsunterschiede. Auf ein paar Punkte kann man grundsätzlich achten: Wie sind die Nähte verarbeitet, gibt es mehrere Luftkammern, kann man die Ventile eindrücken, sodass sie mit der Oberfläche abschließen und es sollte aus ihnen nur durch Zusammendrücken Luft austreten können.
Elisabeth Stecker, help.ORF.at
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Publiziert am 07.07.2018