Mild oder prickelnd? Trinkwassersprudler im Test

Wer sein Wasser gerne prickelnd genießt, kann es zu Hause selbst mit Kohlensäure versetzen. Trinkwassersprudler sparen lästiges Flaschenschleppen und leisten einen Beitrag für die Umwelt. Das deutsche Magazin „Öko-Test“ hat acht Geräte getestet - mit erfreulichem Ergebnis: Schadstoffe wurden keine gefunden, in Preis und Handhabung gab es aber deutliche Unterschiede.

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Zwei Drittel des in Österreich getrunkenen Wassers kommen aus der Leitung. Und das mit gutem Grund: Die Qualität ist hervorragend und das Wasser immer frisch verfügbar.

Einfache Handhabung

Wer prickelndes Wasser bevorzugt, aber keine Lust aufs Flaschenschleppen hat, der kann das Leitungswasser selbst mit Kohlensäure versetzen. Mit einem Trinkwassersprudler geht das einfach auf Knopfdruck. Die mitgelieferte Flasche aus Glas oder Kunststoff wird mit Leitungswasser befüllt und anschließend in das Gerät geschraubt bzw. gesteckt. Je nach Modell wird das Wasser dann über einen Druckknopf bzw. einen Hebel mit Kohlensäure versetzt und schon hat man Sodawasser, so Stephan Kümmel, Redakteur beim deutschen Magazin „Öko-Test“.

Die besten Wassersprudler:

Die „Öko-Test“-Verbraucherschützer haben acht Trinkwassersprudler zwischen 40 und 270 Euro untersucht. Drei Produkte wurden mit „Sehr gut“ bewertet, der KitchenAid Artisan um 270 Euro, der Levivo Trinkwassersprudler um 70 Euro und der Klassiker, der Sodastream um 100 Euro, in der Variante Crystal.

Trinkwassersprudler im Vergleich

KitchenAid Artisan/Levivo/Sodastream

Der KitchenAid Artesan punktete vor allem durch seine Standfestigkeit, so Kümmel gegenüber help.ORF.at. Dem Eindruck nach sei das Gerät auch sehr gut verarbeitet. Einziges Manko war die Plastikflasche, die auch beim zweiten sehr guten Gerät, dem Levivo Trinkwassersprudler, zum Lieferumfang gehört. Denn anders als Glas, können die Plastikflaschen nicht im Geschirrspüler gereinigt werden. „Das finden wir unpraktisch“, so Tester Kümmel. Das Crystal-Modell von Sodastream werde hingegen mit Glasflasche geliefert, die allerdings nur 605 Milliliter fasst.

Ein Mal täglich in den Geschirrspüler

Vor allem in punkto Hygiene sind Glasflaschen gegenüber den Plastikflaschen im Vorteil. Denn die Flaschen sollten zumindest ein Mal pro Tag gespült werden. Bei Glasflaschen erfolgt das im Geschirrspüler, Plastikflaschen müssen von Hand gewaschen werden. Andernfalls könnten sich Keime bzw. ein Biofilm in den Flaschen bilden.

Was Schadstoffe betrifft, sind die Geräte sauber, so Öko-Tester Kümmel. Die Kunststoffe bzw. Dichtungen sämtlicher Geräte waren frei von schädlichen Stoffen, die in das Wasser übergehen könnten.

Zwei mit Trinkwasser gefüllte Gläser

dpa/Uli Deck

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Mild oder prickelnd? Individuell einstellbar

Mild oder prickelnd? Die Kohlensäure kann hier mit den Wassersprudlern individuell dosiert werden. „Das lässt sich darüber regeln, wie lang man den Knopf drückt bzw. den Hebel zieht, der das Wasser mit Kohlensäure versetzt“, so Kümmel. Das nötige CO2 steckt in standardisierten Metall-Zylindern, die mit 425 Gramm flüssigem Kohlendioxid gefüllt sind.

Ein Kohlendioxid-Füllung reicht für das Sprudeln von etwa 60 Liter Wasser. Eine neue Füllung kostet zwischen fünf und zehn Euro, eine zweite CO2-Patrone kostet um die 30 Euro.

Umweltfreundlicher Trinkgenuss

Ob man mit den Wassersprudlern Geld spart, hängt davon ab, was man sonst kaufen würde. Ein Liter Leitungswasser kostet laut österreichischer Trinkwasserwirtschaft zwischen 0,15 und 0,30 Cent - mit Sodaanreicherung im Sprudler kommt es laut Ökotest auf 15 bis 30 Cent und ist damit billiger als Marken-Mineralwasser, das auf etwa 50 Cent pro Liter kommt, aber teurer als Sodawasser aus Diskontmärkten, das schon ab 13 Cent pro Liter zu haben ist.

Das in Einweg-Plastikflaschen verpackte Mineralwasser aus dem Supermarkt belastet allerdings die Umwelt. Einerseits fallen lange Transportwege an, andererseits wird nur ein Teil des Plastiks recycelt. Der Genuss von Leitungswasser - gesprudelt oder nicht - ist hier die weitaus umweltfreundlichere Variante.

Beate Macura, help.ORF.at

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