Gefahrenquelle „stehendes“ Trinkwasser

Zwei Drittel des in Österreich getrunkenen Wassers stammen aus der Leitung. Im Großen und Ganzen wird das Wasser in bester Qualität geliefert. Im Eigenheim kann das kühle Nass allerdings innerhalb von wenigen Tagen „verderben“, warnten Experten bei einer Pressekonferenz in Wien.

„Dringenden Handlungsbedarf“ attestierten die Spezialisten bei der Präsentation der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage des Markt-und Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com. Bereits im Vorjahr hat sich gezeigt, dass rund zwei Drittel des in Österreich getrunkenen Wassers aus der Leitung kommen - sechs von zehn Befragten wussten aber nicht, dass H2O „verderben“ kann.

Wasserhahn ein Mal/Woche sieben Minuten aufdrehen

„Wasser hat ein Ablaufdatum! Und jeder ist für die Trinkwasserqualität im Gebäude selbst verantwortlich“, erläuterte Herbert Wimberger, Präsident des Forum Wasserhygiene. Das diesbezügliche Problembewusstsein sei in Österreich leider nur mangelhaft vorhanden.

Der Mangel zeigt sich auch darin, dass 80 Prozent ihre Trinkwasserinstallationen nicht regelmäßig warten. Grundsätzlich sollte mindestens alle fünf bis sieben Tage bei allen Auslässen das Wasser für wenigstens sieben Minuten fließen.

Ungenutzte Wellnessbereiche besonders verkeimt

Gefahren wie Legionellen lauern aktuell vor allem nach längeren Abwesenheiten - und grundsätzlich beim Wochenend-Domizil. Wenn die Anlagen nicht fachgerecht installiert, gewartet und/oder betrieben werden, kann das kühle Nass sozusagen auf den letztem Metern die Gesundheit gefährden.

Einfach Gegenmaßnahmen wie das empfohlene „Laufen lassen“ senken das Risiko, sich mit Legionellen oder anderen Erregern zu infizieren drastisch. Vor allem nach Abwesenheiten: So werden laut der aktuellen Studie etwa rund 85 Prozent aller Wellnesseinrichtungen im Privatbereich nicht ausreichend genutzt. Sie sind daher hinsichtlich einer Verkeimung besonders anfällig.

Kaltwassertemperatur von maximal 20 Grad

Dies bedeute zudem auch ein hohes Haftungsrisiko für Vermieter: Kommen Konsumenten zu Schaden, drohen Planern, Errichtern und Betreibern von Trinkwasserinstallationen rechtliche Konsequenzen.

Wer die Trinkwasserqualität in Gebäuden erhalten möchte, dem empfehlen die Experten folgende Maßnahmen: Regelmäßige Wasserentnahmen nach 24 Stunden Abwesenheit, Kaltwassertemperatur von maximal 20 Grad Celsius, Warmwasser mindestens 55 Grad Celsius und regelmäßige Wartung und Reinigung.

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