Passagiere mussten sechs Stunden in Flugzeug warten

Rund sechs Stunden mussten Passagiere in einer Maschine der Fluglinie Air Cairo auf dem Vorfeld des Flughafen Wien-Schwechat ausharren. Grund war ein technisches Problem als Folge der eisigen Temperaturen. Die Fluggäste durften nicht von Bord gehen.

Um 6 Uhr 45 hätte der Airbus in Wien nach Hurghada in Ägypten starten sollen. Abgeflogen ist die Air Cairo-Maschine schließlich erst knappe sechs Stunden später.

Technische Probleme wegen großer Kälte

Der Flughafen Wien bestätigte gegenüber help.ORF.at, dass das Flugzeug ungewöhnlich lange in der Parkposition verblieb und die Passagiere nicht von Bord gelassen wurden. Die Entscheidung darüber liege bei der Fluglinie und letztlich dem Piloten, so Peter Kleemann, Sprecher des Flughafen Wien. Das Bodenpersonal habe keinen Einfluss darauf, ob Passagiere im Flugzeug bleiben oder wieder in die Abflughalle gebracht werden. Auch die Verpflegung während der Wartezeit sei Sache der Airline.

Flughafenpersonal  im Außenbereich des Flughafen Wien

APA/Helmut Fohringer

Die Fluglinie entscheidet, ob Passagiere an Bord warten müssen

Für die Abfertigung der Maschine war nicht die Flughafen Wien AG, sondern der zweite Ground-Handling-Anbieter Celebi zuständig. Laut Celebi-Geschäftsführer Herrmann Schorn habe der Pilot Starthilfe gebraucht, zwei Startgeräte des Bodenpersonals seien aber wegen der großen Kälte ausgefallen. Erst das dritte habe funktioniert, doch da habe die Maschine bereits ihren Slot zum Abflug verpasst.

Anspruch auf 400 Euro Entschädigung

„Das war ein schleichender Defekt“, so Schorn gegenüber help.ORF.at. Der Pilot sei offenbar davon ausgegangen, dass der Schaden rascher behoben werden könne. Daher habe dieser entschieden, dass die Fluggäste in der Maschine bleiben. Zwei Passagiere verließen das Flugzeug jedoch knapp vor dem Start. Meldungen, wonach es sich um einen medizinischen Notfall gehandelt habe, konnten weder der Flughafen Wien noch Celebi bestätigen.

Laut Schlichtungsstelle der Agentur für Passagier- und Fahrgastrechte (apf) steht den betroffenen Passagieren eine Entschädigung zu, sollte die Verspätung tatsächlich auf einen technischen Defekt zurückzuführen sein. Die Ausgleichszahlung betrage in diesem Fall 400 Euro pro Person. Entschädigungsansprüche bei Air Cairo seien einfacher geltend zu machen, wenn der Boarding Pass aufgehoben und mitgesendet wird, so die apf. Für die Beschwerde an die Fluglinie stehen den Passagieren kostenlose Musterbriefe auf der Homepage der apf zur Verfügung.

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