Kritik: Hersteller sparen an Kakao und Kaffee

Weniger Kakao und Kaffee, dafür mehr Aroma und Füllstoffe: Deutsche Verbraucherschützer werfen der Lebensmittelindustrie vor, bei Markenprodukten an wertvollen Zutaten zu sparen und sie durch billigere Inhaltsstoffe zu ersetzen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg (vzhh) hat nun eine sogenannte Downgrading-Liste mit 17 untersuchten Produkten veröffentlicht, bei denen nach einer Änderung der Rezeptur „geringfügige bis gravierende Verschlechterungen“ festgestellt worden seien.

„Weniger Rohstoffe um Kosten zu sparen“

„Durch Downgrading wollen Lebensmittelkonzerne meistens Rohstoffkosten einsparen, legen die Karten jedoch nicht offen auf den Tisch“, beklagte Silke Schwartau von der Verbraucherzentrale. Begründet würden die Veränderungen demnach häufig mit den Wünschen der Kunden, die sich zum Beispiel weniger Kaffee im Fertig-Cappuccino wünschten.

Ein Glas Nutella nach der alten Rezeptur steht neben einem Glas nach der neuen Rezeptur

Screenshot

Auch wo Nutella drauf steht ist weniger Kakao drin

Konservierungsmittel, Aromen und Milchpulver

Auf der Liste der Verbraucherzentrale, die das aktuelle jeweils mit dem Vorgängerprodukt verglichen hat, finden sich etwa Eiersalat mit weniger Eiern, Riegel mit weniger Haselnüssen und Nuss-Nougat-Creme mit weniger Kakao. Stattdessen seien in den verschiedenen Produkten Konservierungsstoffe, Aromen und Milchpulver hinzugekommen, kritisierten die Experten. Teilweise werde auch „Wasser zum Strecken der Produkte eingesetzt“.

Die Verbraucherzentrale riet dazu, bei Hinweisen wie „Verbesserte Rezeptur“ oder „Neue Rezeptur“ auf der Verpackung einen Blick auf die Zutatenliste zu werfen.

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