Umfrage: 47 Prozent achten beim Einkauf auf Gütesiegel
Im Jänner 2018 wurden 1.015 Personen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren zu ihrem Konsumverhalten sowie zu ihrem Vertrauen in Gütezeichen befragt. In Auftrag gegeben wurde die repräsentative Online-Umfrage von Greenpeace Österreich.
AMA-Siegel am bekanntesten
Auf die Frage, welches Gütezeichen den Befragten selbst spontan einfällt, nannten über 70 Prozent das konventionelle AMA-Gütesiegel, das den Schwerpunkt auf die österreichische Herkunft der Produkte setzt. An zweiter Stelle lagen diverse Biosiegel, die von elf Prozent genannt wurden. „Das zeigt eindeutig, dass bei Biozeichen noch großer Aufholbedarf herrscht“, so Nunu Kaller, Konsumentensprecherin von Greenpeace Österreich.
ama.at
Problematisch sei, dass vielen Verbrauchern nicht bewusst sei, dass das AMA-Gütezeichen niedrigere Standards habe als Biosiegel. Das AMA-Marketing erzeuge das Bild einer naturnahen Landwirtschaft, deren Produkte höchsten Standards entsprechen. „Hier hakt es in der Realität, denn beim AMA-Siegel ist die Fütterung von Mastschweinen mit gentechnisch verändertem Soja noch immer erlaubt“, so Kaller. Ein Griff zu Bioprodukten habe eine höhere ökologische Wirkung.
AMA-Biosiegel strenger
Das AMA-Marketing verweist darauf, dass importiertes Soja in der Schweinehaltung aus Kostengründen auch weiterhin „eine erhebliche Rolle“ spielen werde. „Es sei denn, wir sind bereit, beim hochwertigen Nahrungsmittel Schweinefleisch für garantiert gentechnikfreie Fütterung tiefer in die Tasche zu greifen“, so Christine Rodinger von der Agrarmarkt Austria Marketing GesmbH.
Schweinefleisch mit dem AMA-Biosiegel werde hingegen gentechnikfrei hergestellt. Auch bei vielen anderen Lebensmitteln wie Milch, Käse, Eier, Obst und Gemüse mit dem konventionellen AMA-Gütesiegel sei Gentechnikfreiheit seit langem selbstverständlich.
Links:
- Greenpeace kürt Merkur zum „Supermarkt des Jahres“
- Wenig Bio, viel Gentech: Greenpeace kritisiert Schweinefleischangebot
Publiziert am 05.02.2018