Videos zeigen, was Facebook über Nutzer sammelt
Das Klima für Facebook wird in Europa zusehends rauer. Von privater wie auch behördlicher Seite sieht sich das Unternehmen mit zahlreichen Klagsdrohungen konfrontiert. Grund ist unter anderem die anhaltende Kritik an den Datenschutzbestimmungen des Unternehmens.
Facebook veröffentlicht Details zur Datennutzung
Nun will Facebook nach eigenen Angaben in Sachen Privatsphäre und Datenschutz transparenter werden. Aus Anlass des Europäischen Datenschutztages startete die Plattform eine neue Aufklärungskampagne darüber, wie Facebook die Daten seiner Nutzer verwendet und wie man selbst die eigenen Daten am besten verwaltet.
Facebook veröffentlichte auch erstmals Details dazu, welche Informationen die Plattform sammelt und wie diese verwendet werden. Den Nutzern sollen künftig Werkzeuge zur Verwaltung der Privatsphäreeinstellungen auch übersichtlicher an einem Ort angeboten werden, kündigte das Unternehmen an.
Demonstrationsvideos bis Ende Februar
In kurzen Videos will Facebook in der bis Ende Februar geplanten Kampagne seinen Nutzern Tipps zu wichtigen Datenschutzthemen geben. Kleinen und mittelständischen Unternehmen in Europa will Facebook zudem mit Workshops zu Datenschutzfragen Unterstützung anbieten. Dabei solle es zunächst um die Umsetzung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung gehen, die im Sommer in Kraft tritt, so der für Datenschutz zuständige Facebook-Manager Erin Egan in einem Blogeintrag.
Facebook sammelt auch für Dritte
In Sachen Datenschutz steht Facebook immer wieder in der öffentlichen Kritik und auch im Fadenkreuz der Behörden. Aktuell wirft etwa das deutsche Bundeskartellamt dem Unternehmen von Mark Zuckerberg missbräuchliche Datensammlungen vor. Stein des Anstoßes ist unter anderem, dass Facebook auch auf Seiten von Drittanbietern Nutzerdaten sammelt, sobald dort ein Facebook-Button integriert ist.
In Österreich droht Facebook eine Musterklage wegen Datenschutzverstößen. Der Wiener Aktivist Max Schrems hatte in der vergangenen Woche vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) das Recht erstritten, den Internetriesen in seiner Heimat zu verklagen. Der EuGH lehnte allerdings eine von Schrems angestrebte Sammelklage gegen Facebook in Österreich ab.
Publiziert am 29.01.2018