Reiseverbände wollen Absicherung der Kundengelder durch Airlines

Nach den Airline-Pleiten der letzten Monate fordern die europäischen Reiseverbände erneut eine Kundengeldabsicherung der Fluggesellschaften. Die EU müsse die Airlines dazu verpflichten, die Absicherung solle über den Ticketpreis finanziert werden.

„Eine Million geschädigte Passagiere innerhalb von drei Monaten sind genug“, schrieb die Reisebranche in einer Aussendung: Alle dem europäischen Dachverband der Reisebranche ECTAA angeschlossenen Landesverbände fordern von der Generaldirektion Mobilität und Verkehr der EU-Kommission, dass die Airlines endlich eine Kundengeldabsicherung haben müssen. Auch der Schweizer Reiseverband SRV schloss sich der Forderung an.

„Eine Million geschädigte Passagiere sind genug“

In den vergangenen Monaten waren gleich mehrere Fluggesellschaften am Boden geblieben. Bei der Pleite von Air Berlin hätten mindestens 180.000 Kunden für den bereits gebuchten Flug keine Rückerstattung erhalten. Noch schlimmer wirkte sich die Insolvenz der Air-Berlin-Tochter Niki aus. Hier seien über 400.000 Buchungen storniert worden. „Davon waren über die Hälfte Reisebürokunden“, hieß es.

In Großbritannien strich die Fluggesellschaft Monarch abrupt die Segel. Mehr als 110.000 Passagiere seien nach der plötzlichen Ankündigung im Ausland gestrandet, während weitere 750.000 Menschen bereits für Flüge bezahlt hätten, die sie nicht antreten konnten.

Auch Reiseveranstalter haben Schaden

Nicht nur Mitarbeiter und Passagiere seien geschädigt worden, sondern auch Reisebüros und Reiseveranstalter, die Flüge innerhalb einer Pauschalreise verkauft hätten. Damit hätten sie für die gestrandeten Kunden Ersatzflüge und Hotelübernachtungen organisieren müssen, beklagt die Branchenvertretung.

Die EU müsse die Fluggesellschaften verpflichten, die Kundengelder künftig abzusichern. Diese Absicherung solle über den Ticketpreis finanziert werden. Nach den jüngsten Pleiten sehen Branchenvertreter gute Chancen für ihren Vorschlag. Die Reisebranche hatte in den vergangenen Jahren wiederholt eine Kundengeldabsicherung der Airlines gefordert, war aber damit nie durchgedrungen.

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