Deutsche Verbraucherschützer kritisieren Chiphersteller

Nach dem Auffliegen einer Sicherheitslücke in Computerchips werfen deutsche Verbraucherschützer den Herstellern vor, zu wenig in die Sicherheit ihrer Produkte zu investieren. Ein Sprecher des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbz) sieht Parallelen zum VW-Dieselskandal. Mit Softwareupdates solle nun ein Hardwareproblem gelöst werden, möglicherweise zu Lasten der Konsumenten, so der Vorwurf.

Angesichts der Sicherheitslücke in Computerchips von Milliarden Geräten werfen deutsche Verbraucherschützer den Herstellern vor, zu Lasten der Kunden zu wenig in die Sicherheit ihrer Produkte zu investieren. Wenn ein Problem offenkundig werde, versuchen die Hersteller Schadensminimierung mit geringstmöglichem Aufwand. Dies gehe auch möglicherweise zu Lasten der Verbraucher, sagte der Sprecher des vzbz, Otmar Lell, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Softwareupdates mit unklaren Auswirkungen

In der aktuellen Affäre um anfällige Mikrochips zeige sich eine auffällige Parallele zum Dieselskandal. Auch dort sollten Softwareupdates das Problem lösen, mit weiterhin unklaren Auswirkungen für die Konsumenten, so Lell.

Sicherheitsexperten hatten am Mittwoch erklärt, in Chips der großen Hersteller Intel, AMD und ARM seien „ernsthafte Sicherheitslücken“ entdeckt worden. Demnach sei es potenziell möglich, dass sensible Informationen wie Passwörter, Verschlüsselungen oder Daten aus Programmen von Unbefugten ausgelesen werden.

Intel sucht „industrieweiten Ansatz“ Lösung

Der vzbv-Sprecher forderte den Gesetzgeber in Deutschland auf, Beweiserleichterungen im Haftungsrecht einzuführen. So könne erreicht werden, dass Verbraucher nicht auf einem eventuellen Schaden sitzen blieben.

Intel hatte mitgeteilt, das Unternehmen arbeite gemeinsam mit AMD und ARM daran, einen „industrieweiten Ansatz“ zur schnellen Lösung des Problems zu entwickeln. Der Konzern wies dabei Berichte zurück, wonach durch die Behebung der Schwachstelle mit Softwareupdates eine Verlangsamung der Computer um bis zu 30 Prozent drohe.

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