Allergietests aus dem Internet fallen im Test durch

Viele Menschen glauben an einer Nahrungsmittelallergie zu leiden, obwohl das nur für die wenigsten zutrifft. Statt zum Arzt zu gehen, vertrauen einige auf Selbsttest-Sets, die man im Internet kaufen kann. Keine gute Idee, meint der Verein für Konsumenteninformation (VKI). Bei einer Überprüfung seien alle zehn getesteten Produkte durchgefallen.

Laktose- oder glutenfreien Lebensmittel füllen mittlerweile ganze Regalreihen in den Supermärkten. In Wahrheit sind nur etwa Prozent der Menschen von einer echten Nahrungsmittelallergie betroffen, viele geben ihr Geld also völlig unnötig für die teuren Spezialprodukte aus.

Allergie gegen Gluten ist höchst selten

Deutlich höher ist der Anteil bei Fruktoseunverträglichkeit und Laktoseintoleranz: Von den Erwachsenen leiden jeweils zehn bis 15 Prozent darunter. Lediglich 0,1 Prozent der Bevölkerung weist eine Zöliakie auf. Diese Autoimmunerkrankung wird durch das Klebereiweiß Gluten, welches sich in Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste befindet, ausgelöst, was zu einer Entzündung des Dünndarms führt.

Statt einen Arzt zu konsuktieren, greifen manche Konsumenten mittlerweile gern zu Selbsttests, die im Internet vertrieben werden. Doch lassen sich Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten überhaupt mit den Internet-Tests bestimmen? Der VKI ließ die Produkte vom Floridsdorfer Allergiezentrum (FAZ) in Wien unter die Lupe nehmen. Jeweils zehn Personen haben getestet. Die Ergebnisse seien ernüchternd ausgefallen, so der VKI in einer Aussendung.

Alle Produkte sind durchgefallen

Für keinen einzigen Test könne eine Empfehlung ausgesprochen werden. Sechs Produkte lieferten sogar derart haarsträubende Ergebnisse, dass die Konsumentenschützer empfehlen, die Finger davon zu lassen. Wer diesen Testergebnissen folgt, riskiere unter Umständen massive gesundheitliche Probleme. Die ausführlichen Testergebnisse werden am 23. November im VKI-Magazin Konsument veröffentlicht.

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