Kein Jucken und Brennen mehr: 20 Nasenöle im Test

Wenn es in der Nase juckt und brennt, liegt das häufig an einer trockenen Schleimhaut. Besonders im Winter können Kälte und Heizungsluft die Schleimhaut im Riechorgan austrocknen. Nasenöle, Sprays und Cremes sollen Abhilfe schaffen. Die deutsche Stiftung Warentest hat 20 rezeptfreie Nasenpflegeprodukte getestet. Das Ergebnis: Alle Mittel konnten die Beschwerden lindern, doch einige enthielten Schadstoffe.

Nicht nur im Gesicht muss im Winter mehr und reichhaltiger gecremt werden, auch die Nasenschleimhaut wird von Kälte und Heizungsluft in Mitleidenschaft gezogen. Die unangenehme Folge: eine trockene Nase.

Betroffene berichten über das ständige Gefühl eine verstopfte Nase zu haben, sie bekommen schlecht Luft, haben vermehrt Borkenbildung und oft juckt und brennt es in der Nase. „Allesamt sehr unangenehme Symptome, die die Patienten schlichtweg nerven“, so Christoph Arnoldner, stellvertretender Leiter der HNO-Universitätsklinik im Wiener AKH, im Gespräch mit help.ORF.at.

Frau mit Nasenspray

Getty Images/Centralitalliance

Pflegende Öle in Spray-, Tropfen- oder Salbenform helfen bei trockener Nase

Trockene Nase macht infektionsanfälliger

Ein Schnupfen kann die Nase noch zusätzlich reizen. Denn genau jene Sprays, die bei starkem Schnupfen oder Nebenhöhlenentzündung angewendet werden, damit Betroffene besser Luft bekommen, haben die Nebenwirkung, dass sie die Schleimhaut austrocknen. Um dem vorzubeugen gibt es auch pflegende Nasensprays und Öle, die helfen die Schleimhäute feucht zu halten und so diese unangenehmen Symptome zu lindern.

Mit der künstlichen Befeuchtung der Nase rüstet man sich gleichzeitig auch gegen die nächste Infektion. Denn bei trockener Nasenschleimhaut können Krankheitserreger leichter eindringen.

20 Produkte getestet

Die deutsche Stiftung Wartentest hat nun 20 Nasenpflegeprodukte genau untersucht. Dabei wurden einerseits Wirksamkeit und Pflegeeigenschaften von Ölsprays, Cremes und Tropfen getestet. Desweiteren wurden Laboranalysen durchgeführt, um zu überprüfen, ob die Produkte möglicherweise Schadstoffe enthalten. Die gute Nachricht: Geplagte können von den rezeptfreien Mittelchen tatsächlich profitieren.

„Von den 20 getesteten Produkten waren alle dazu geeignet die Nase zu pflegen“, so Testleiterin Bettina Sauer. „Leider enthalten aber elf von diesen 20 laut unseren Laboranalysen Schadstoffe, daher können wir diese nicht bedenkenlos empfehlen.“

Auf Inhaltsstoffe achten

Wie erkennt man, ob ein Produkt Schadstoffe enthält? Am Preis sollten sich Konsumenten bei der Suche nach dem Mittel der Wahl jedenfalls nicht orientieren, rät Testerin Sauer. Er sage nichts über Wirksamkeit und Qualität aus. Vielmehr hilft ein Blick aufs Kleingedruckte auf der Verpackung.

„Wenn da irgendwo Sachen stehen wie Vaselin oder Paraffin, dann ist davon auszugehen, dass möglicherweise diese Schadstoffe drin sind,“ so Sauer. „Das sind Mineralölbestandteile über die man noch nicht so viel weiß, aber von denen manche möglicherweise Krebs verursachen können. Deswegen sind wir da sehr vorsichtig.“

Die Empfehlungen der Tester

Sehr gute Pflege bekommen trockene Nasen laut Test etwa mit dem Abtei Nasen Pflegeöl mit Sesamöl, das für etwa fünf Euro im Drogeriemarkt erhältlich ist. Auch die Nasenöle von Coldises und Gelositin aus der Apotheke können die Tester empfehlen. Alle drei Produkte sind Sprays zum Einsprühen in die Nase.

Wer die Pflege lieber mit der Pipette in die Nase träufelt, kann zum Weleda-Nasenöl (enthält Kampfer, daher nicht für Kinder unter zwei Jahren geeignet) greifen. Gute Cremes zum Schmieren gibt es zum Beispiel von Tetesept, sowie der DM-Eigenmarke „das gesunde Plus“ und von Pinimenthol (enthält Menthol, daher nicht für Kinder unter zwei Jahren geeignet).

Anwendungsdauer je nach Bedarf

Während man bei Schnupfensprays darauf achten sollte, sie nur möglichst kurz anzuwenden, da sonst Gewöhnungseffekte eintreten, ist das bei den Nasenölen anders. „Das ist bei den pflegenden Produkten zum Glück nicht so streng, man kann diese Pflegeprodukte bei Bedarf auch über mehrere Wochen verwenden. Aber dennoch sollte man es nicht völlig unreflektiert und etwa den ganzen Winter verwenden, sondern die Dauer am besten das mit dem Arzt besprechen,“ so HNO-Arzt Arnoldner.

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