Kühl-Gefrier-Kombis im Test

Oben kühlen, unten frieren - Kühl-Gefrier-Kombis sind praktisch und bereits ab 300 Euro erhältlich. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat 16 Modelle getestet, darunter die meistverkauften Geräte großer Markenhersteller. Auffallend dabei waren große Qualitätsunterschiede innerhalb einer Marke. Testsieger und Verlierer kamen beide aus dem Hause Liebherr.

Liebherr-Gerät

VKI

Testsieger Liebherr CN4315

Oben werden Lebensmittel frisch gehalten, unten im Gefierteil ist Platz für Tiefkühlpizza und Eis. Kühl-Gefrier-Kombinationen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Preise lagen bei 300 bis 2.300 Euro. Unter den 16 Modellen hatten vier so genannte Kaltlagerfächer, das sind spezielle Zonen für empfindliche Lebensmittel wie Gemüse und Fleisch.

Alle Geräte im Test waren Standgeräte, die flexibel in der Küche plaziert werden können. Der Nachteil: Sie sind mit rund 190 cm unübersehbar groß und rücken das Kombigerät in den Mittelpunkt der Küche. Die Hersteller reagierten mit einer breiten Farbpalette und edel aussehenden Oberflächen, die allerdings durch gut sichtbare Fingerabdrücke verunstaltet werden können. Die Konsumentenschützer raten daher zu spezieller Anti-Fingerprint-Beschichtung.

Gleiche Marke, große Unterschiede

Die Hälfte der getesteten Kombis bekam die Höchstnote „Gut“, darunter bekannte Marken wie Liebherr, AEG, Siemens, Bosch, Miele und Panasonic.

Auffallend dabei: Testsieger und Verlierer kamen beide aus dem Hause Liebherr. Das Modell CN4315 um 1.104 Euro erreichte die Punktehöchstzahl, das Modell Cuag 3311 Index 20B/001 um 631 Euro bekam die Note „Weniger zufriedenstellend“.

Auch bei AEG stellten die VKI-Tester große Unterschiede fest. Das AEG Modell S93930CMXF um 1.399 Euro erhielt die zweithöchste Punkteanzahl, das Modell SCS91800C1 überzeugte die Tester dagegen nicht, obwohl es mit 2.290 Euro das teuerste Gerät war. „Das etwa gleich große, aber viel besser bewertete Modell von Koenic, war bereits um 420 Euro zu haben“, so der VKI.

Bosch-Gerät

VKI

Platzsieger Bosch

Volumen macht den Unterschied

Ein wichtiges Entscheidungskriterium war das Fassungsvermögen. Für einen Singlehaushalt rechnen Experten mit 100 Litern Nutzvolumen, für jede weitere Person kommen 50 Liter dazu.

Platz genug für den Großeinkauf der Familie bot Bosch KGE58BI40/03 mit 283 Liter Stauraum um 1.249 Euro. Dieses Modell hatte auch mit 92 Litern den größten Gefrierteil, ex aequo mit dem Gerät von Haier.

Kaltlagerfächer sind praktisch, aber teuer

Kaltlagerfächer sind mit eigenem Kühlkreis ausgestattet, um ein Klima mit Temperaturen um den Gefrierpunkt und einer Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent zu erreichen. Hersteller nennen diesen Bereich auch Null-Grad-Zone, Vitasafe oder Biofresh. Diese Fächer ersetzen die herkömmliche Gemüselade und sollen dafür sorgen, dass empfindliche und leicht verderbliche Lebensmittel länger frisch bleiben.

Diese Extra hat allerdings seinen Preis, Geräte mit Frischezone kosten meist ab 1.000 Euro aufwärts. Sieger des VKI-Tests in dieser Kategorie waren der Panasonic NR-BN34X1 um 990 Euro und der Bosch KGN39XI45 um 1.309 Euro.

Hälfte der Modelle schwächelt beim Einräumen

Im Handumdrehen einräumen und einfach zu reinigen - gerade in dieser wichtigen Kategorie konnte die Hälfte der Kombigeräte nicht überzeugen.

Kritik übten die Tester an schwergängigen Einschüben, die oft klemmten oder mangels Stopper herauszufallen drohten. Nur der Testsieger Liebherr CN4315 erhielt als einziger ein „Sehr gut“.

Der VKI rät zum Selbsttest, die Fächer sollen unkompliziert in der Höhe verstellbar sein, praktisch für den Alltag sind Glasplatten mit halber Tiefe, die Platz für Flaschen machen, sowie Fächer und Laden auf Teleskopschienen.

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Unterschiede beim Stromverbrauch

Ein Kühlgerät ist rund um die Uhr im Einsatz, meist über zehn Jahre lang. Der VKI empfiehlt, auf die Energieeffizienzklasse zu achten. A+++-Geräte verbrauchen deutlich weniger als Geräte der Klasse A++. Die Tester berechneten die Stromkosten für zehn Jahre, dabei zeigte sich die Bandbreite: von 221 Euro beim AEG SCS91800C1 (ohne Kaltlagerfach) bis zu 492 Euro bei Haier (mit Kaltlagerfach).

Der richtige Platz spart Energie

Stellen Sie die Kühl-Gefrier-Kombi nicht neben einem Heizkörper oder einer anderen Wärmequelle, vermeiden Sie auch den Platz neben dem Fenster, durch das stundenlang die Sonne brennt. Genauso wirken sich dicke Eiskrusten im Gefrierteil auf den Stromverbrauch aus. Vele Kühl-Gefrier-Kombis bieten eine Abtau-Automatik (No-Frost), ansonsten empfiehlt der VKI, einmal jährlich abzutauen.

Sonja Hochecker, help.ORF.at

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