In trockenen Tüchern: Wäschetrockner im Test

Neben herkömmlichen Kondensationstrocknern erfreuen sich Wäschetrockner mit Wärmepumpe aufgrund ihres geringeren Stromverbrauchs zunehmender Beliebtheit. Der Verein für Konsumenteninformation hat acht Trocknermodelle von Siemens, AEG, Miele, Bauknecht und Panasonic genauer unter die Lupe genommen.

Die Wäsche wird kuschelweich, sie muss meist nicht mehr gebügelt werden und man spart sich auch noch den unansehnlichen Wäscheständer in der Wohnung - laut dem Verein für Konsumenteninformation (VKI) steht bereits in beinahe jedem zweiten österreichischen Haushalt ein Wäschetrockner.

Moderne Geräte benötigen 75 Prozent weniger Strom

Der große Nachteil, der hohe Energieverbrauch, konnte durch neue Technologien in den letzten Jahren ausgeräumt werden. Moderne Wäschetrockner mit Wärmepumpe benötigen bis zu 75 Prozent weniger Strom als bisherige Geräte. Statt die warme Luft wie bei herkömmlichen Kondensationstrocknern lautstark nach außen zu blasen, arbeiten Wärmepumpentrockner leiser und sparsamer.

„Beim Wärmepumpentrockner ist es so, dass die Luft erwärmt wird, dann über die Wäsche streicht, Feuchtigkeit abnimmt und diese dann an der Wärmepumpe abkühlt,“ so Karin Baumgarten vom VKI im Gespräch mit help.ORF.at. Beim Abkühlen werde wiederum Energie freigegeben und diese verwende der Wärmepumpentrockner wieder zum Erwärmen der Luft.

Wäsche auf einer Wäschespinne im Garten

Fotolia/Irina Fischer

Die gute alte Wäscheleine im Garten ist freilich die energiesparendste Variante

Testergebnis: Alle trocknen gut

Im Rahmen eines Tests hat sich der VKI acht Trocknermodelle von Siemens, AEG, Miele, Bauknecht und Panasonic genauer angeschaut. Darunter fünf Wärmepumpentrockner zu Preisen zwischen 850 und 1.200 Euro und drei herkömmliche Kondensationstrockner zwischen 500 und 800 Euro.

„Die gute Nachricht ist: Tocknen können alle gut und auch die Handhabung ist bei allen eigentlich recht einfach. Der Unterschied im Testergebnis ist, dass die Kondensationstrockner so viel mehr Strom verbrauchen und das wurde schlechter bewertet,“ so Baumgarten.

Preisunterschiede bei Anschaffung

Der Anschaffungspreis eines Wärmepumpentrockners ist zwar höher, rechnet sich aber über die Jahre. Nach Berechnungen des VKI fallen in einem Vier-Personen-Haushalt mit Wärmepumpentrockner bei zehnjähriger Nutzung Stromkosten zwischen 130 und 200 Euro an. Bei herkömmlichen Kondensationstrocknern sind die Stromkosten mit 450 bis 500 Euro mehr als doppelt so hoch.

Am billigsten in der Anschaffung ist das zweitplatzierte Modell ohne Wärmepumpe, der AEG T71275AC um 500 Euro. Am meisten muss man für die Wärmepumpen-Modelle von Siemens (Testsieger Modell WT47W5W0) und AEG (zweiter Platz, Modell T97685IH37) ausgeben, nämlich 1.200 Euro, also mehr als doppelt so viel.

Für einen Mehrpersonenhaushalt, in dem viel getrocknet wird, lohne sich trotzdem der Kauf eines Wärmepumpentrockners, so VKI-Expertin Baumgarten. Je öfter getrocknet werde, und je günstiger der Trockner beim Kauf sei desto schneller amortisierten sich die Mehrkosten. Bei einem Singlehaushalt kann es hingegen sein, dass sich das teurere Gerät nicht auszahlt.

Längere Trockenzeit

Kleiner Wermutstropfen der neuen Stromspar-Geräte: Sie brauchen länger für das Trocknen. Die genaue Dauer variiert von Hersteller zu Hersteller. Das langsamsten Modell im Test, ein Gerät von AEG, erreichte erst nach knapp drei Stunden ein schranktrockenes Ergebnis. Beim schnellsten Wärmepumpengerät, dem Modell TMB140WP Eco von Miele (850 Euro, dritter Platz im Test), ist die Wäsche nach nicht einmal zwei Stunden schranktrocken. Die gleiche Zeit benötigte auch der Testsieger bei den herkömmlichen Kondensationstrocknern (Modell WTG86400 von Bosch um 680 Euro).

Frau gibt Schmutzwäsche in die Maschine

Getty Images/People Images

Nach jedem Trockengang sollten die Siebe von Flusen befreit werden

Regelmäßige Reinigung wichtig

Wichtig für ein gutes Ergebnis ist die regelmäßige Reinigung. Wie die Tester berichten, gab es hier keine Probleme. Alle Geräte ließen sich sehr gut reinigen. Wichtig sei nur, dass die Konsumenten die Reinigung auch wirklich durchführen, so VKI-Testerin Baumgarten. Nach jedem Trockenvorgang müsse der Kondensatbehälter geleert und die Flusensiebe gereinigt werden. Sonst würde die Trockenleistung schlechter und man würde mehr Strom verbrauchen. Von Zeit zu Zeit sollte außerdem der Kondensator bzw. die vorgelagerten Siebe gereinigt werden.

Der Kondensator ist meist an der Vorderseite links unten hinter einer Klappe zu finden. Er sollte herausgenommen und unter fließendem Wasser durchgespült werden. Bei allen acht getesteten Modellen ließ sich das einfach und problemlos durchführen. Beim Wärmepumpen-Testsieger von Siemens (Modell WT47W5W0 um 1.210 Euro) muss man nicht einmal mehr das, das Gerät reinigt seinen Kondensator mithilfe von Kondenswasser selbst.

Beate Macura, help.ORF.at

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