Durchwachsene Ergebnisse bei E-Bike-Test

Elektrofahrräder sind aus dem Straßenbild nicht mehr wegzudenken. Jedes fünfte in Österreich verkaufte Fahrrad ist bereits ein E-Bike. Der ÖAMTC hat 14 Elektroräder einem Härtetest unterzogen. Sieben Räder wurden mit „Gut“ bewertet, vier erhielten die Note „Nicht genügend“. Sie haben zum Teil gravierende Sicherheitsmängel.

Derzeit gibt es in Österreich rund 300.000 E-Bikes. Und es werden immer mehr. Denn das Radfahren mit eingebautem Rückenwind liegt im Trend, vor allem auch bei älteren Radlern. Der ÖAMTC hat nun gemeinsam mit den deutschen Kollegen des ADAC die Sicherheit der angebotenen Räder überprüft. Zwar habe sich die Qualität der Räder im Vergleich zum Test 2013 verbessert, so ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Insgesamt sind aber noch immer vier der 14 getesteten Modelle durchgefallen.“ Drei weitere Räder waren lediglich „befriedigend“.

Testsieger mit Komfortausstattung

Getestet wurden die 14 Pedelecs, also Räder, die bis zu einem Tempo von 25 km/h von einem Elektromotor unterstützt werden, in den Kriterien Handhabung/Fahren, Sicherheit/Haltbarkeit/Leistung/Verarbeitung und Schadstoffe in den Griffen. Inzwischen hat sich die allgemeine Bezeichnung E-Bike für sämtliche Varianten von Elektrofahrrädern durchgesetzt.

Drei E-Bike-Fahrer und ihre Bikes

ÖAMTC

Lange geht das nicht: Die E-Bikes im Test wiegen bis zu 27 Kilo

Testsieger wurde das teuerste Rad der Untersuchung. Das Flyer B8.1 (3.300 Euro) erreichte als eines von sieben Pedelecs die Wertung „Gut“. Es ist komfortabel ausgestattet und hat ein sehr gutes Fahrverhalten sowie eine sehr gute Fahrstabilität, auch mit Gepäck. Zudem lässt es sich als einziges Rad dank Speedlifter-Lenker und Schnellspanneinrichtung beim Sattel einfach einstellen. Auch ein Rahmenschloss ist integriert. Das Bike ist mit 27 Kilogramm aber auch eines der schwersten Räder im Test.

Bestes Preis-Leistungs-Verhältnis

Auf Platz zwei folgt das Victoria e-Manufaktur 7.9 (2.700 Euro). Auch hier lobten die Tester die sehr gute Fahrstabilität mit und ohne Gepäck. Negativ wurde der Akku beurteilt, der zum Laden immer aus dem Rad entfernt werden muss. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet dem ÖAMTC zufolge das drittplatzierte Decathlon/Riverside City Nexus (1.800 Euro). Es ist „erstaunlich gut ausgerüstet“, urteilten die Tester. Gewöhnungsbedürftig sei allerdings die Kombination der beiden Felgenbremsen mit der Rücktrittbremse. Die Reichweite der Top-Drei-Bikes liegt jeweils bei über 60 Kilometern.

Ebenfalls mit einem „Gut“ beurteilt wurden das Raleigh Dover Impulse 8 HS (2.400 Euro), das Kalkhoff Agattu Impulse 8 HS um 2.600 Euro, das Kreidler Vitality Eco 3 mit Freilauf um 2.350 Euro und das Modell Amparo 8M (2.600 Euro) des österreichischen Herstellers KTM. Das Sinus BC 50 F (2.600 Euro), das Hercules Urbanico E F8 (2.400 Euro) und das Diamant Achat Deluxe+ (2.400 Euro) teilen sich das Mittelfeld. „Bei allen drei Modellen gab es Auffälligkeiten in der Fahrstabilität, besonders sobald Gepäck mitgeführt wurde“, so die Tester.

Schlechte Bremsen, instabile Rahmen

Vier E-Bikes wurden mit einem glatten „Nicht genügend“ beurteilt. Durchgefallen sind die Räder von Pegasus Premio E8 F (2.400 Euro), Stevens E-Courier Forma (2.700 Euro), Fischer Alu-Elektro-Citybike ECU 1603 (1.200 Euro) und Kettler Traveller E Tour FL (2.550 Euro) wegen teils gravierender Sicherheitsmängel. „Beim Stevens und Pegasus waren es in erster Linie mangelhafte Bremsen, die zu der schlechten Bewertung führten“, so der ÖAMTC. „Beim Fischer und Kettler kam es zu diversen Brüchen im Rahmen der Haltbarkeitstests.“

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