Experten warnen vor gefälschten Datenschutzmails

Betrüger machen sich die Unsicherheit von Konsumenten über die neuen EU-Datenschutzregeln zunutze. Es würden derzeit verstärkt Phishing-Mails versandt, um an die Nutzerdaten von Kunden von Amazon, eBay, Paypal und anderen Onlineshops und Bezahldiensten sowie Banken zu kommen, warnen Verbraucherschützer.

Im Windschatten der Umsetzung der neuen EU-Datenschutzregeln häufen sich derzeit die Phishing-Versuche. Da derzeit viele Unternehmen E-Mails an ihre Kunden schreiben, würden Kriminelle versuchen, über gefälschte E-Mails an sensible Informationen von Internetnutzern zu kommen, warnt die deutsche Verbraucherzentrale Brandenburg.

Keine Ausweiskopien versenden

In den mit Firmennamen und Logos als seriös getarnten E-Mails werden die Empfänger aufgefordert, ihre Nutzerdaten zu bestätigen oder gar eine Kopie ihres Ausweises an den Absender zu schicken. „Die Betrüger nutzen den Umstand, dass viele Unternehmen zurzeit tatsächlich ihre Nutzungsbedingungen aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) umstellen und ihre Kunden darüber per E-Mail informieren“, so die Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale, Katarzyna Trietz.

Nutzern wird geraten, die Phishing-Mails zu ignorieren. Seriöse Anbieter würden keine Zugangsdaten per E-Mail und keine Ausweiskopien verlangen. Wer unsicher sei, sollte sich mit seinen Zugangsdaten auf der bekannten Internetseite des Anbieters einloggen und gegebenenfalls beim Kundenservice der Unternehmen nachfragen.

E-Mail-Adresse des Absenders überprüfen

Keinesfalls sollten Nutzer auf die Links in den erhaltenen E-Mails klicken oder darin genannte Kontaktwege nutzen, heißt es weiter. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) appelliert an die Nutzer, sich trotz der vielen DSGVO-Nachrichten die Zeit zu nehmen, die E-Mail-Adresse des Absenders sowie den Inhalt der Nachricht kritisch zu prüfen. Handelt es sich um einen Betrugsversuch, sollte man die Nachricht am besten gleich löschen.

Die DSGVO muss seit 25. Mai 2018 angewendet werden. Sie macht Unternehmen europaweit gültige Vorgaben für die Speicherung und den Schutz von Daten und gibt Kunden und Nutzern mehr Möglichkeiten, gegen Missbrauch vorzugehen. Verstöße können mit Bußgeldern geahndet werden.

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